Mittlerweile kennen wir das: geradezu reflexartig greifen Machthaber, die ihre politische Vormachtstellung gefährdet sehen, zu “kreativen” Maßnahmen, um Presse- und Redefreiheit einzuschränken. Kritische Stimmen sollen ausgeschaltet, eine unabhängige Berichterstattung verhindert werden. Momentan ist das in der Türkei wieder exemplarisch zu beobachten (Sperre von YouTube und Twitter).

Der Umsturz in Ägypten wurde auch als Facebook-Revolution bekannt. Hunderttausende Bürger verabredeten sich über die sozialen Netzwerke zu ihren Protestmärschen. Misshandlungen von Demonstranten wurden gefilmt und beinahe in Echtzeit auf Videoplattformen hochgeladen. Auf Kurznachrichtendiensten wurden die neusten Ereignisse geschildert, debattiert und in alle Welt verbreitet. Gleichzeitig wurden von politischer Seite Grundrechte der Rede-, Presse-, und Versammlungsfreiheit massiv eingeschränkt, staatliche Medien in Ihrer Berichterstattung zentral gelenkt, das Internet phasenweise ganz abgeschaltet.

In der Gemengelage aus Gerüchte, Anschuldigungen und Verleumdungen war es beinahe unmöglich, sich ein neutrales Bild der Lage zu erschließen. Die resultierende Propagandaschlacht wurde auch auf Kairos Wänden ausgetragen, auf denen sich Graffitikünstler auf bildliche Weise mit den Themen der Presse- und Redefreiheit auseinadersetzten.

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Wo ist bloß der Schlüssel zur Redefreiheit?

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Ungleiches Duell: mit Kameras gegen Gewehre

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Kritik an der Unabhängigkeit der Berichterstattung: die Medien eine Hure?

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Egypt, die Revolution der Onlinemedien (Foto des Kalenders “Street Art of the New Egypt, 2013”)

 

Im Rahmen der “Streetart-Wochen auf urbanophil” veröffentlichen wir aktuell Fundstücke aus unseren privaten Foto-Archiven. Wer selbst mitmachen möchte, postet ein Foto gerne mit persönlichen Worten auf unserer Facebook-Seite oder Twitter. Am besten mit dem Hashtag #StreetartWochen. Zu den weiteren Beiträgen der StreetartWochen auf dem Blog geht es HIER.