Blog

urbanophil-staedtebaufoerderung-diskussion

Die Anfänge der Städtebauförderung – Zeitzeugen im Gespräch

Die Städtebauförderung ist eines der zentralen Instrumente der Stadtentwicklungspolitik in Deutschland. Ihre Anfänge liegen in den 1960er Jahren, 1971 wurde dann das Städtebauförderungsgesetz verabschiedet. 2021 wird es 50 Jahre alt - Anlass für einen Rückblick! Zu den Anfängen der Städtebauförderung findet am Donnerstag, 27.6.2019 im "bauhaus reuse" auf dem Ernst-Reuter-Platz in Berlin eine Podiumsdiskussion mit fünf Zeitzeugen statt. Mit Dr. hc Christiane Thalgott, Heinrich Suhr,  Prof. i.R. Christian Kopetzki, Theodor Winters und Julius Ehlers kommen Protagonisten zusammen, die an der Entwicklung des Gesetzes und ersten praktischen Umsetzung der Städtebauförderung mitwirkten. Rückblickend berichten sie von den damaligen Herausforderungen für die Stadterneuerung...

Entdecker aufgepasst! Kurs zu Baukultur in Marzahn und Hellersdorf

Der Berliner Bezirk Marzahn wird 40 Jahre alt. 1977 wurden die ersten Wohnbegäude an der Marchlewskistraße im Süden des Bezirks errichtet und im gleichen Jahr bereits bezogen. Als aufgelockerte, skulpturale Stadtlandschaft entstand Marzahn - wenige Jahre später begannen die Bauarbeiten für den ebenfalls neuen Bezirk Hellersdorf. Dort setzte man aber bereits architektonisch auf Gemütlichkeit und städtebaulich auf die Ideen des New Urbanism. Die baukulturellen Werte und Denkmalqualitäten im Bezirk wurden von offizieller Stelle bereits an einigen Stellen gewürdigt: 2008 wurde das Rathaus Marzahn (Wolf R. Eisentraut und Karin Bock, 1985) am Helene-Weigel-Platz zum Denkmal erklärt, aktuell werden die Hellersdorfer U-Bahnhöfe...

urbanoREISE#2 – Montréal

Mondays in Montréal Montag, früher Nachmittag in Montréal. Bevor mein Zug zurück nach Toronto geht, nehme ich mir noch ein bisschen Zeit, die Tage hier Revue passieren zu lassen. Fangen wir am Besten dort an, wo ich gerade sitze – im Second Cup Café an der Rue Sainte Caterine, Ecke Rue Stanley. Vor mir eine typische Straßenkreuzung, an der die Montréaler Mischung (Industrie – Hochhaus – Moderne) gut zu beobachten ist. Die Sonne scheint, draußen lässt sich das städtische Treiben an einer der vielen Shopping-Straßen der Stadt beobachten. Alle haben die Sonnenbrillen gezückt, alle sehen unglaublich gut aus. Eine Stadt...
Typischer roter Zug mit weißem Streifen im U-Bahnhof Weißer Turm (1978) in Nürnberg.

Kurzexpress durch den Untergrund: 44 Jahre U-Bahnarchitektur in Nürnberg

Ein Gastbeitrag von Patrick Weber Die doch recht kleine Stadt Nürnberg hat eine überraschend großartige U-Bahn. Die ersten Strecken gingen 1972 in Betrieb, die letzten Stationen wurden 2011 eröffnet. Erstaunlich ist die durchweg hohe gestalterische Qualität der 46 U-Bahnhöfe, deren Architektur zwar selten bahnbrechend neu war, dafür aber die zeitgenössische State of the Art im U-Bahnbau auf höchstem Niveau umsetzt. So kann man in Nürnberg nachkriegsmoderne U-Bahnarchitektur kompakt durchfahren und dies obendrein mit einer führerlosen U-Bahn. Unser Gastautor Patrick Weber gibt einen Überblick. (mehr …)

Die Stadt im Dorf lassen

Moderne Kirchen in Frankfurts Speckgürtel Ein Gastbeitrag von Karin Berkemann Es ist etwas Merkwürdiges mit der Stadt: Wer drinnen ist, will möglichst bald aufs Land (Marmelade kochen/Schafe züchten/Yoga lehren). Wer draußen ist, will unbedingt mit der Stadt gleichziehen (Marmelade kaufen/Balkonkatzen halten/Tango lernen). Von diesem Zwiespalt sind auch die Kirchengemeinden nicht frei, die sich im Speckgürtel größerer Städte wie Frankfurt zu behaupten suchen. Als es die wirtschaftswunderlichen Jahrzehnte nach dem Krieg möglich machten, wurde daher vielerorts mit einem neuen Gemeindehaus „aufgerüstet“. Und wo es irgend finanzierbar schien, sollte dann noch ein „Stararchitekt“ mit einer extravaganten Betonkirche ein urbanes Zeichen setzen. „Wenn...

10 Jahresfeier – urbanoTOUR # 2: Farbwelten unter der Erde

Der Himmel war grau, die Natursteinfassaden beige, der Schnee von schwarzen Abgasen verdreckt, die maroden Altbauten bröckelten vor sich hin, als sich unter der Erde die Tore öffneten zu blitzsauberen leuchtenden Farbwelten in knalligem, trendigem Orange, Lila, Gelb und tiefem Schwarz. Das war im Winter 1970/71, als in West-Berlin 11 neue U-Bahnstationen eröffnet wurden, die mit ihrer Farbigkeit und Materialwahl ein neues gestalterisches Zeitalter einläuteten: Farbräume und Pop Art waren die Inspiration des Architekten Rainer Rümmler für seine damalige U-Bahnarchitektur. Die Tour ist eine gemeinsame Erkundung einiger Bahnhöfe dieser Zeit, wobei Farbe, Raumwirkung und das Nachdenken über Architektur, Stadt und...
Postkarte von neudeuter zur FH Potsdam

Potsdam: Ist das Stadt oder kann das weg?

Nicht nur, aber doch extensiv in Potsdam kommt so einiges weg und so einiges (wieder) hin. Die architektonische, städtebauliche und urbane Qualität scheint bei einigen Projekten mitunter paradox verzwirbelt und bleibt gleichsam unausgefochten: ohne qualitative Diskussion steht fest, dass das Stadtschloss schön ist und wieder her muss und dass die FH hässlich ist und damit weg muss. Ähnliches gilt für die Bauten auf dem Brauhausberg, das Maritim-Hotel und eine Reihe von Triumphbögen etc. Nun lädt das Kuratorenteam neudeuter "ein zum Innenhalten in Potsdams Stadtmitte" und damit am 28. und 29. Mai 2016 in eine Kunstausstellung im Schaufenster der ehemaligen Fachhochschule...

Bonn: Kunterbunt im Untergrund

2015 feierte die Bonner U-Bahn ihr 40-jähriges Bestehen: die U-Bahn in Bonn, das sind die 1970er Jahre in R(h?)einkultur, mit sanften Ecken, knalligen Farben und ein bisschen Space-Atmosphäre. Von Donnerstag bis Samstag bietet die Werkstatt Baukultur Führungen durch prägnante U-Bahnhöfe in Bonn an und veranstaltet am Donnerstag, 12. Mai 2016 einen "Bunten Abend" zu Architektur und Zukunft der Stationen. Vorträge, Zeitzeugen, altes Bildmaterial und viele Erinnerungen lassen das Kulturerbe U-Bahn lebendig werden. Mit dabei sind u.a. der frühere Oberbürgermeister Dr. Hans Daniels, die U-Bahn-begeisterte ehemalige Kölner Dombaumeisterin Prof. Barbara Schock-Werner, Verena Pfeiffer-Kloss von den Urbanophilen in Berlin und der Historische...

Utopias and Realities: Socialist Modernism. Ein Tagungsbericht

Das Collegium Hungaricum Berlin organisierte mit dem Forum Translations of Modernism am 28. und 29. April die internationale Konferenz „Utopias and Realities: Socialist Modernism“. Unsere Gastautorin Katharina Sebold war dabei und von der hohen Qualität der Beiträge und dem Neuheitswert der Informationen begeistert. Ihren Tagungsbericht möchten wir daher mit urbanophilen Lesern teilen. (mehr …)
Hochhäuser am Rio Madrid

urbanoREISE #1 – Madrid

Ob Spanien oder Italien, Hauptsache Madrid. von Verena Pfeiffer-Kloss und Anna Galda Madrid ist bekanntlich die Hauptstadt Spaniens. 3 Millionen Menschen sind hier gemeldet, 5.000 teilen sich jeweils einen Quadratkilometer der hügeligen Stadtfläche. So ist Madrid dicht bebaut und oftmals auch ziemlich in die Höhe strebend. Die Straßen schlängeln sich beinahe arabisch und sind doch lange, weitläufige und sonnige städtische Bühnen. Auf den Kopfsteinpflastern der kleineren Straßen und an den Rändern der Plätze hat kaum ein Auto Platz, entsprechend ungestört ist hier das quirlige Perlen der spanischen Sprache. Bar an Bar, Restaurant an Restaurant, Kioske, Designläden und Modelabels, lokal, national,...