Vor einem Monat und kurz nach der Entscheidung des Wettbewerbes zum Berliner Stadtschloss, strahlte das ZDF den Dokumentarfilm “Die Welt auf einer Insel” aus, welcher immer noch in der Mediathek des Senders angeschaut werden kann. Hier wird die Geschichte des Hohenzollernbaus verfolgt bis zu jenem Tag, an welchem dem Publikum der Siegerentwurf für den Neubau von Francesco Stella präsentiert wurde. Die Fernsehproduktion ist fast 45 Minuten lang, doch vermisst man vor allem eins: Ein kritisches Wort zu dem Bauprojekt.

Dies ist nicht mehr so verwunderlich, wirft man einen Blick auf die Entstehungsgeschichte der Dokumentation. Das ZDF ist seit 2001 Medienpartner der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, dem größten späteren Nutzer des Stadtschlosses. Diese Partnerschaft umfasst die Unterstützung der gesamten denkmalpflegerischen Tätigkeit auf der Museumsinsel und ist in den Worten des Intendanten der Sendeanstalt Markus Schächter “Kernbestandteil unseres öffentlich-rechtlichen Bildungsauftrags“. Wirft man einen Blick in den ZDF-Staatsvertrag, sucht man allerdings vergeblich nach einem denkmalpflegerischen Auftrag des Senders. Hier wird die Aufgabe eindeutig auf das Fernsehvollprogramm gelegt und die Berichterstattung sollte “umfassend, wahrheitsgetreu und sachlich” sein. Vielleicht hilft es in Zukunft sich nicht mehr ein Auge bei der Produktion zu zuhalten.