Über Videoüberwachung wird viel und polemisch diskutiert. Untersuchungen, die eine objektivere Annäherung erlauben, sind seltener vertreten. Vor kurzem brachte das Institut für kriminologische Sozialforschung der Univesität Hamburg eine heraus. (pdf A,B, auf surveillance-studies.org)

(Links: Gefunden auf enjoy-surveillance; rechts: Mental Map der Untersuchung)
Unter dem Titel “Videoüberwachung in Hamburg” untersuchte sie von 2003 bis 2005 die Zusammenhänge von räumlichen Vorstellungen, subjektiven Sicherheitsempfinden und Videoüberwachung in zwei Stadtteilen in Hamburg und stellt gleich den Unterschied gegenüber reinen Meinungsumfragen und Statistikauswertung klar: Der hier fehlende Raumbezug. Ohne den sozial-räumlichen Kontext der Befragten mit einzubeziehen, kommen Zweitere zu “keinen verlässlichen Aussagen”. Die Methoden der Untersuchung lagen deshalb, neben Interviews, in der Erstellung von “mental maps”, welche die im ersten Teil gemachten Aussagen überprüfen sollten.

In der Schlussfolgerung wird die banale Logik, Videoüberwachung würde das subjektive Sicherheitsempfinden erhöhen, stark relativiert. Nicht nur, dass sie auch in der Umkehrung vorkommt, sondern es wird festgestellt, dass Videoüberwachung, nach “emotionaler Nähe” zu Räumen, einen eher kleineren Teil für das subjektive Sicherheitsgefühl spiele und dessen Zustimmung auch auf Unwissenheit zur Thematik zurückzuführen sei.

Wem das Durchlesen des Berichtes zu anstrengend ist, kann sich bei Zeit den Film “Die sichere Stadt” (1,2) dazu anschauen, in dem auch das Institut zu Wort kommt. Weitere interaktive Medien: Ein vierteiliger Film bei Tagesschau.de, eine Dokumentation der BBC (1,2,3,4,5,6), und die Flash-Animation Panopti.com.