Im April diesen Jahres stellte die Ludic Society auf dem Dutch Electronic Art Festival ihr neues und höchst verstörrend wirkendes Spiel “Tagging the City” vor. Ein Multi-Player-Computerspiel in der wirklichen Stadt. Mit ihm soll eine Tendenz in Computerspielen analysiert werden: Die Intergration von Online-Kartographierungssystemen wie Google Earth oder Wikimapia als auch die Verschmelzung von virtueller und realer Welt.

Obwohl dem Autor nicht alle Einzelheiten vollständig klar erscheinen, scheint der Spielablauf wiefolgt abzulaufen:

(links: Erläuterung zur Injezierung des RFID-Chips, rechts in Ausführung)
In der Stadt wird ein Pit Stop eingerichtet, wo “third world game figueres” durch die Injektion eines RFID-Chips in ihren Körper in “life game figueres” verwandelt werden. Dieser soll später die Verbindung zu dem Online-Kartographierungssystem herstellen und die Erstellung einer persönlichen Karte mit dem Parcour durch die Stadt darstellen. Weiterhin erhält der Spieler einen “flexible tool-kit”-Koffer mit einigen Utensilien, die er bei seinem Parcour benötigt. Darin enthalten ist ein Werkzeug namens “Wunderbäumchen” sowie weiter RFID-Chips, die keinerlei Informationen enthalten. Mit ihnen bewaffnet macht er sich auf in die Stadt, um Objekte zu taggen und sie so zu Teilen der virtuellen Spielewelt zu machen. Er kann dabei seine eigenen RFID-Chips benutzen, wie auch vorhandene Chips zu Null-Informations-Chips umfunktionieren. Ziel des Spieles ist diese Form der Umfunktionierung der realen Objkte in Spielobjekte. Zurück im Pit Stop wird die Information des eigenen Chips herausgelesen und eine Karte erstellt.

(links: das flexible tool-kit, rechts: das Wunderbäumchen)
Das Spiel wird weiterhin mit dem Begriff, Film und Buch “societé de spectacle” von Guy Debord in Verbindung gebracht.

(Das Resultat: Eine kartographische Darstellung des Parcours)

Zum besseren Verständnis des Spiels und zu den sonderbaren Auswüchsen, zu denen neue Technologien führen können, sei hier das erklärende Video über das Spiel empfohlen.