Adventskalender 2021 Türchen 5 Treptow Eierschale Spreepark Plänterwald

Zum ersten Mal war der „Spuk unterm Riesenrad“ vorbei, als 1990 die DDR unterging und mit ihr die gleichnamige Kinderfilmproduktion. Mit der Pleite des Spreeparkbetreibers Norbert Witte vor 20 Jahren schien der Spuk ein zweites Mal zu enden. Leider folgten die Geister dem Schausteller nach Peru und stießen die Wittes in eine grausame Familientragödie, sie ist im Dokumentarfilm „Achterbahn“ dargestellt. Anfang des Jahres nun fegt die Grün Berlin GmbH den Spuk unterm Riesenrad ein drittes Mal hinweg, indem sie das ganze Riesenrad entfernt. Ein Stadtbild ist verschwunden, das es seit 1969 gab. Ernüchternd ist der Blick von der Elsenbrücke in Richtung Plänterwald. Aus dem Tagebuch einer winterlichen Demontage: Am 7. und 8. Januar hängen Bauarbeiter die Gondeln aus. Drei Wochen Pause. Am 29. setzen sie die Arbeiten fort und ziehen die Speichen ein. Am nächsten Tag schneit es. Am 4. Februar stehen nur noch die acht roten Masten. Zwei Tage später stehen noch vier von ihnen. Noch einmal schneit es, und sie bekommen den vorletzten Schnee des ersten Berliner Pandemiewinters ab. Als alles Gerät am Boden liegt, fallen die Flocken ein drittes Mal. Es gleicht einem Zauber. Die Sonne strahlt auf den Ort am 18. Dann ist das Stadtbild ganz dahingeschmolzen. 2024 soll es saniert zurückkommen. Im September wurde im Spreepark auch das Konzept für die Neugestaltung des 20 Hektar großen Areals vorgestellt. Kunst, Kultur und Natur sollen sich miteinander verweben. Als erstes eröffnet im Herbst nächsten Jahres das – ebenfalls in Sanierung befindliche – Eierhäuschen. Das sieht leider keiner von der Elsenbrücke aus. Aber vielleicht spukt´s da ja.