“Keine andere Stadt inspirierte Architekten so sehr zu Visionen wie Berlin. Die zahlreichen politischen Umbruchsituationen verlangten nach einem jeweils neuen architektonischen und urbanistischen Ausdruck. Auch wenn die idealisierten und oft radikalen Konzepte nicht immer befriedigend auf den spezifischen Kontext reagieren und eine zugespitzte Haltung widerspiegeln, sind sie dennoch Teil der Ideengeschichte. Sie offenbaren die Sehnsüchte einer Gesellschaft. Im Gegensatz zu anderen Metropolen zieht sich die Suche nach einer alternativen Stadt wie ein roter Faden durch die Geschichte Berlins.
Es werden vergessene und verdrängte Projekte ans Licht geholt und in Plänen und Modellen präsentiert. Es wird ein anderes Berlin gezeigt, als wir es kennen, eine unsichtbare Stadt. Dessen Kenntnis ist aber für das Verständnis der gebauten Stadt notwendig, weil sich diese aus den Fragmenten der Utopien zusammensetzt. Die Ausstellungsgestaltung von Kuehn Malvezzi will nicht nur Architektur und Städtebau als Einheit darstellen, sondern auch Entwurf und Diskurs als einen Prozess. Gefilmte Statements von Koolhaas, Siza, Venturi, Eisenman, Libeskind, Foster und vielen anderen werden als ein imaginärer Kongress präsentiert, um zu demonstrieren, dass die Entwürfe Teil einer Debatte sind.” (Das ungebaute Berlin)

Zeit: 16.07. – 15.08.2010, täglich 10 – 20 Uhr
Ort: Café Moskau, Karl-Marx-Allee 34, Berlin-Mitte