Radiobeitrag im Deutschalndfunk

Ethnologie der Stadt – von Barbara Leitner

Die Stadtethnologie ist noch ein junges Kind der Völkerkunde. Seit etwa 20 Jahren suchen Ethnologen aus Deutschland in der “Unwirklichkeit” der Städte nach Wechsel und Wandel.

Längst ist die Stadt nicht mehr nur Arbeitsort und geschäftig, wie vor 100 Jahren beschrieben. Auch die Innenstädte im Norden Europas verwandeln sich zu Flaniermeilen, ein Phänomen, das die Ethnologen unter dem Stichwort “Mediteranisierung” zusammenfassen. Stadträume werden zu Laborräumen für neues Verhalten. Migranten gehören dabei oft zu den Sanierern und Erneuern. Und auch in deutschen Großstädten sind längst sogenannte Raumpioniere unterwegs. Sie besetzen nur nicht mehr Häuser, sondern urbane Flächen und verwandeln sie in Nutzgärten – zum Beispiel Mitten in Berlin.