In seinem Buch zur »Integrierten Stadtentwicklungsplanung« gibt Stefan Heinig einen ausführlichen und gut strukturierten Überblick zum Thema. Eine Empfehlung kann vor allem für die Lehre sowie für fachlich interessierte Neueinsteiger ausgesprochen werden.

Mit dem Satz »Ohne die Coronapandemie wäre dieses Buch nicht entstanden« beginnt Stefan Heinig seine Danksagung am Ende von »Integrierte Stadtentwicklungsplanung. Konzepte – Methoden – Beispiele« und verweist damit darauf, dass er in seinem Sabbatical eigentlich zu reisen geplant hatte, nun aber zuhause bleiben musste und deshalb mit der Arbeit an diesem Buch begann. Auch wenn das Reisen für die eigene Weiterentwicklung sicherlich auch ein Gewinn gewesen wären, ist durch diesen Umstand ein Mehrwert für viele Andere entstanden, die mit seinem Buch einen sinnvollen und guten Überblick über das Thema erhalten.

Als Anlass wird formuliert ein Buch entstehen zu lassen, »das zusammenfassend einen Einblick in die methodische Herangehensweise kommunaler Stadtentwicklungsplanung gibt«. Es geht also mehr darum, einen Überblick und eine Orientierung zu bieten, denn ein spezielles Unterthema fachlich zu vertiefen. So muss dieses Buch auch gelesen und bewertet werden und so ist es auch strukturiert. Beginnend mit dem »Grundverständnis« sowie einer »Historischen und kommunalen Einordnung« werden in Folge die Ansätze, Methoden und Prozesse einer Integrierten Stadtentwicklungsplanung dargestellt. Hierbei fließen immer wieder Erfahrungen aus der eigenen Praxis sowie aus der Fachkommission Stadtentwicklungsplanung des Deutschen Städtetags und dem dort verabschiedeten Positionspapier »Integrierte Stadtentwicklungsplanung und Stadtentwicklungmanagement« mit ein. Dabei wird eine leichte Häufung von Leipziger Beispielen zugegeben, jedoch fällt dies beim Lesen nicht negativ ins Gewicht. Es beeindruckt vielmehr die sehr zugängliche Darstellung mit vielen Beispielen und Schaubildern, die es Leser*innen einfach machen, dem Thema des Buches zu folgen.

Integrierte Stadtentwicklungsplanung ist mittlerweile ein weitverbreitetes Methodenset, das hier mittels seiner Elemente praxisnah aufbereitet wird. Stefan Heinig schafft es, Fachbegriffe und deren Kontexte so gut verständlich zu beschreiben, dass sie konzeptionell und in ihrer Umsetzung in der Praxis deutlich werden. Dadurch ist das Buch vor allem für die Lehre sowie für fachlich interessierte Neueinsteiger aus anderen Disziplinen bestens geeignet, auch wenn der Preis eher eine Anschaffung in großen Organisationen bedingt. Für grundständig ausgebildete Planer*innen ist das Buch als Nachschlagewerk oder Auffrischung der Grundsätze Integrierter Stadtenticklungsplanung zu verstehen, was den Wert des Buches in keinster Weise schmälert.

Wahrscheinlich würde der Wunsch nach einer kritischen Einordnung sowie die Darstellung der Schwierigkeiten bei der Umsetzung der Integrierten Stadtentwicklungsplanung den gesetzen Rahmen des Buches sprengen, es wäre aber eine schöne Fortsetzung oder Erweiterung des gewählten Ansatzes und kommt (noch) etwas kurz. Gerade in der Praxis der räumlichen Planung sind es doch gerade diese Fragestellungen, die Praktiker*innen besonders bewegen. Als Einstieg ins Thema und als Grundlagenwerk kann das Buch jedoch jederzeit empfohlen werden.

Stefan Heinig: Integrierte Stadtentwicklungsplanung. Konzepte-Methoden-Beispiele (ISBN: 978-3-8376-5839-2)

49,00 Euro, Link zum Verlag