KlausenerPlatz

Am Klausener Platz in Berlin: Modellprojekt der Behutsamen Stadterneuerung in den 1980ern. Foto: Christian Kloss

Wie soll Stadt weiterentwickelt werden? Welche Wege gibt es, die Anforderungen an Sanierung von Gebäuden, Partizipation, sozial gerechter Stadtentwicklung und ausgewogene Mietpreise in Einklang zu bringen? Vor allem in Berlin und anderen Großstädten wird darüber diskutiert und sich dabei häufig auf die Strategien der “Behutsamen Stadterneuerung” berufen. Behutsamkeit war das paradigmatische Leitbild der Stadterneuerung der vergangenen drei Jahrzehnte – doch welche Zukunft bleibt dieser Form der Bestandsentwicklung? Dieser Frage widmet sich die Tagung des Jahrbuch Stadterneuerung 2012 und ruft zu einem call for papers (pdf) auf.

Das in den späten 1970er und frühen 1980er Jahren entwickelte Modell der Behutsamen Stadterneuerung konnte in der Bundesrepublik große Erfolge feiern und hat weite Verbreitung und Anerkennung gefunden. Auch weit über die Stadtplanung hinaus ist es als Gegenbewegung zur Kahlschlagsanierung Leitschnur und Horizont für bürgerschaftliches Engagement in der Stadtentwicklung geworden. Doch in den letzten Jahren hat das scheinbar unumstößliche Prinzip der Behutsamkeit in der Stadterneuerung immer neue Infragestellungen erlebt: Schrumpfungsbedingungen, Energetische Sanierung, Gentrifizierungstendenzen: Vor dem Hintergrund dieses veränderten Klimas für behutsame Erneuerungsansätze ist die Frage nach der Zukunft der Behutsamkeit neu zu stellen.

Veranstalter sind das Fachgebiet Stadterneuerung/Stadtumbau der Universität Kassel und der Arbeitskreis Stadterneuerung an deutschsprachigen Hochschulen. Die Tagung findet am 14./15. Juni 2012 an der Universität Kassel statt.