Nakagin Capsule TowerQuelle: Wikimedia/Chris 73, CC-BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Nakagin_Capsule_Tower_02.jpg

Die Veranstaltungsreihe “Schonungslos Retro – urbanophil im Bierpinsel”, die am heutigen Abend mit urbanoFILMS#13: “Die Fahrt durchs Haus” zu Ende geht, sollte die Aufmerksamkeit auf die 1970er Jahre lenken, die bislang noch kaum Einzug in den öffentlichen Diskurs um den Wert von Nachkriegsarchitektur und -städtebau gefunden hat. Nicht zufällig fand die Veranstaltungsreihe daher im Steglitzer Bierpinsel statt, einem zugleich typischen und einzigartigen Vertreter dieser bislang nur hilfsweise mit “Nach-nach-vor-post-Ära” umschriebenen Stilepoche.
Dass es auch außerhalb Europas vergleichbare Strömungen gab, zeigt der wunderbar verrückte Nakagin Capsule Tower von Kisho Kurokawa Architects, der 1970-72 in Tokio entstand. Der Bau war weltweit der erste Bau, bei dem einzelne Kapselmodule in einer Megastruktur mit je nur vier Stahlbolzen eingesetzt wurden. Beeinflusst wurde Kurokawas metabolistischer Bau insbesondere von Archigram und Yona Friedman.
Dass dieser Bau auch später für einen Prototypen eines Kapselhotels (urbanophil berichtete vor kurzem über das 9Hours Capsule Hotel) diente, erscheint da geradezu alternativlos.

Das PingMag hat ein schönes Feature über den Nakagin Capsule Tower.
Einige Fotos bei Flickr.