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Rink Lokale Wohnungspolitik Nomos

Buchrezension: „Lokale Wohnungspolitik“ von Rink/Egner

Dem Thema Wohnen sei in der Öffentlichkeit, so konstatieren Dieter Rink und Björn Egner, seit 2010 eine vermehrte Aufmerksamkeit zugekommen. In Ihrem Buch „Lokale Wohnungspolitik“ versammeln sie deshalb Detailstudien aus 14 deutschen Großstädten, um sich dem Thema strukturiert anzunehmen. Entgegen Entwicklungen der 1990er und 2000er Jahre werde der Diskurs zur Frage des Wohnens wieder in der Öffentlichkeit geführt und von Bundesregierung bis hin zu lokaler Zivilgesellschaft aufgegriffen. Dabei spielten sowohl baustrukturelle als auch politische Fragestellungen eine Rolle. Die Frage des Neubaus wird damit nicht nur technisch geführt, sondern vermehrt auch als „neue Wohnungsfrage“. Dadurch werden auch grundsätzliche Fragen der Zurverfügungstellung...

Experiment Ebertplatz

Ein Gastbeitrag von Martin Herrndorf, agora Köln Am Ebertplatz formiert sich eine in Köln einzigartige urbane Koalition, um das „Interim“ bis zum anstehenden Umbau zu gestalten. Ein Experiment in urbaner Lebensweise und Raumgestaltung. Wird es funktionieren? Ein kurzer Einblick und ein Ausblick auf den Tag des guten Lebens, den wir rund um den Platz am 1. Juli veranstalten. Brutalismus-Ideal und Hassobjekt, Betonwüste und Kunstort, Angstraum und Spielwiese – der Ebertplatz hat es bundesweit in die Presse geschafft. An ihm bündeln sich Kräfte, die unsere Städte und die Auseinandersetzungen in den nächsten Jahren prägen werden. Hier treffen und Künstler auf Sozialarbeiter,...

urbanoSalon#9: Die Welt reparieren

Selbermachen ist „in“ und verbreitet sich auch in deutschen Städten immer mehr. Gärtnern, Reparieren, Schneidern und Ausprobieren ist dabei nicht nur private sondern vermehrt auch städtische Praxis in Gemeinschaft. Menschen entdecken den Wert darin, Dinge miteinander zu gestalten und setzen dabei neue Akzente in Stadtplanung und Architektur. Das Buch „Die Welt reparieren“ versammelt einige dieser Initiativen und reflektiert deren Kontext. Wir möchten die Analysen und Erfahrungen aus dem Buch gerne weiterdenken. Es diskutieren: Andrea Baier (Herausgeberin), Martin Herrndorf (COLABOR, Tag des guten Lebens), Jan Üblacker (FGW Integrierende Stadtentwicklung). Moderiert wird der Abend von Sonja Broy (urbanophil.net). Der Eintritt ist frei....

urbanoSalon#6: Urban Agriculture Europe

Was kann die Landwirtschaft zur nachhaltigen Entwicklung europäischer Städte beitragen? Wie können damit vitale Stadträume mit neuen sozialen und ökologischen Qualitäten geschaffen werden, die auch ökonomisch tragfähig sind? Das Buch Urban Agriculture Europe dokumentiert einen vierjährigen, europaweit geführten Forschungsprozess, der sich diesen Fragen widmete. Es versteht sich als Kompendium zu diesem viel diskutierten Themenfeld. Im Rahmen des urbanoSalon#6 stellen Mitglieder des Projektverbundes das Projekt und das Buch in Köln vor. Im Austausch mit Akteuren aus der lokalen Food- und Gartenszene wird eine Übersetzung in den lokalen Kontext unternommen. Es diskutieren: Axel Timpe (RWTH Aachen, Herausgeber und Autor) Rolf  Born (Landwirtschaftskammer...

Rezension “Atlas of the Functional City”

oder: Was macht ein Haufen rebellischer Architekten auf einem Schiff im Mittelmeer? Eine Rezension zum „Atlas of the Functional City: CIAM 4 and Comparative Urban Analysis“, Thoth Publishers, Bussum, gta Verlag, Zürich, 2015. Ob die Beteiligten bewusst auf diesen sinnbildlichen Ort setzten, darf bezweifelt werden, war der ursprüngliche Tagungsort – Moskau – wegen der politischen Symbolkraft verworfen worden: ein kleines Schiff im Mittelmeer. Dort, wo die ersten Hochkulturen per Schiff errichtet wurden, fuhr 1933 die Patris II von Marseille nach Athen – an Bord die vierte Internationale Konferenz der Architekturmoderne (CIAM IV), die zur Charta von Athen führte. Während die Charta...

Filmrezension: Wem gehört die Stadt?

Wem gehört die Stadt? Dokumentation über den Kampf um das Kölner Helios-Gelände Gehört die Stadt den Beamten, die sie verwalten? Den Bauherren, die sie kaufen? Oder den Menschen, die sie bewohnen? Diesen Fragen geht die Kölner Filmemacherin Anna Ditges in „Wem gehört die Stadt – Bürger in Bewegung“ auf den Grund. Die bewegende 90-minütige Dokumentation, die am 19. Februar in den Kinos startete, zeichnet den Kampf um das Kölner Helios-Gelände nach, einem ehemaligen Industrieareal im Stadtteil Ehrenfeld, dessen alte Werkshallen bisher vorwiegend als Clubs, Ateliers, und Werkshallen genutzt wurden. Bis Investoren und Stadtplaner im Jahr 2009 das knapp vier Hektar...

Rezension »En passant – Reisen durch urbane Räume: Perspektiven einer anderen Art der Stadtwahrnehmung« herausgegeben von Kay von Keitz und Sabine Voggenreiter

Neue Herangehensweisen an die Wahrnehmung von urbanen Räumen haben momentan Konjunktur. Begründet liegt dies in einem gesteigerten Interesse an urbanen Prozessen und den individuellen Lebensumwelten, die über unterschiedliche Formate bewusst gemacht und erlebt werden können. Das Buch »En passant - Reisen durch urbane Räume: Perspektiven einer anderen Art der Stadtwahrnehmung«, das aus der Stadterfahrungsreihe der Kölner Architektur-biennale »Plan« im Jahr 2008 hervorgegangen ist, greift vier unterschiedliche Positionen zur Stadtwahrnehmung auf und präsentiert diese in Form einer erweiterten Dokumentation der zugrundeliegenden Spaziergänge. Die vier Protagonisten, die von den Herausgebern und Andreas Denk, dem Chefredakteur der Zeitschrift »der Architekt«, eingeladen wurden Spaziergänge...

Der urbane Kongress – ein Dialog mit und über Kunst im öffentlichen Raum

Kunst im öffentlichen Raum ist etwas, das aus ganz unterschiedlichen Gründen entstanden ist. Als Denkmal, als Fassadengestaltung, auch als autonome künstlerische Leistung. Sie ist mehr als nur beliebige Möblierung und betrifft die ganze Stadtgesellschaft. (Der urbane Kongress - in der Mediathek des WDR) Umso dringlicher erscheint die Aufgabe, und das nicht nur in Köln, den Kunstwerken im öffentlichen Raum wieder einen Sinnzusammenhang zu geben, den öffentlichen Raum mit seinen Kunstwerken neu zu ordnen, in Einzelfällen vielleicht auch Platz für neue Kunst zu schaffen. So wurde das Projekt "Urbaner Kongress" von der Stadt Köln als erster Feldversuch des zukünftigen „StadtLabors Köln“...