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Englands vorgefertigtes Häusererbe

(Quelle: www.nothingtoseehere.net) Der Guardian überrascht mit einer schönen Diashow zu dem Leben in Nachkriegsbungalows im Londoner Stadtteil Catford. Die Aufnahmen von Martin Godwin mit der Stimme von Eddie O'Mahony, einem 88 Jahre alten Bewohners eines der Häuser, sind ein angenehmer Kontrast zu schnellen Grafiken im Netz. Die Bungalows in Catford sind vorgefertigte Häuser, auch "prefabs" genannt. In den Nachkriegsjahren wurden über ganz Großbritannien rund 150.000 von ihnen errichtet, um die Wohnungsnot zu mildern. Für die Bauarbeiten wurden anscheinend auch italienische und deutsche Kriegsgefangene heran gezogen. Konstruiert für 10-15 Jahre haben sich die "Prefabs" in Catford als einige der wenigen bis...

Artikel “Gefühlte Welt”

Screenshot des OpenStreetMap-Layers für Google Earth Und wieder ein Hinweis in eigener Sache. Mit Freude kann ich verkünden, dass mein Artikel über digitale Karten in der neuen Ausgabe des Magazin SZ Wissen erschienen ist. "GEFÜHLTE WELT - Kommentierte Stadtpläne, Fotos auf Google Maps: Subjektive Karten verändern unser Bild der Erde. Forscher und Stadtplaner profitieren von dieser neuen Datenvielfalt" Der Artikel beschäftigt sich mit den neuen Möglichkeiten durch Webmapping-Programme wie Google Earth und Maps für die Wissenschaft (biomapping, emomap) und zeigt die gesellschaftlichen Konsequenzen dieser veränderten Weltsicht. Neben der politischen Konsequenzen von Google Earth-Bildern in einem Fall in Bahrain, geht es...

Google Earth, der Blick von oben und die Auswirkungen auf unsere Städte

Ein Entwurf für ein Gebäude, welches auch per Google Earth zu sehen wäre (Quelle: ALL-Architekten) Ein Beitrag in eigener Sache: Ich freue mich mitteilen zu können, dass mein Artikel "Ein neuer Blick auf die Welt - Die Demokratisierung der Gottesperspektive" auf Telepolis veröffentlicht wurde. In dem Artikel, mit dem ich an meine Diplomarbeit zum Thema "Google Earth in der Stadtplanung" anknüpfe, beschreibe ich die Veränderungen der Weltsicht durch technische Entwicklungen, wie Flugzeug und Bahn. Wenn diese Entwicklungen der Mehrheit der Menschen zur Verfügung steht, dann verändern sie mit der Zeit deren Sehgewohnheiten - und damit auch unsere Umwelt. Die Auswirkungen...

Emotionen und Google Earth

Erste Visualisierungen der Daten (Quelle: CPE) An der TU Kaiserslautern läuft derzeit das Projekt emomap, welches sich mit der Kartierung von psychologischen Daten im städtischen Raum beschäftigt. Im Rahmen von Spaziergängen durch die Mannheimer Innenstadt werden - mittels des Smart-Bands - Hautwiderstand und Pulsschlag, sowie per GPS die Geokoordinaten gemessen. Diese können dann in z.B. in Google Earth visualisiert werden. Das Projekt knüpft an die Projekte Biomapping (wir berichteten), e-motion-city.com und Erkenntnisse zur Nutzung von Google Earth in der Stadtplanung an. Ziel ist dabei herauszufinden, ob und wie sich emotionale Regungen von Menschen im Stadtraum messen lassen. Die Studenten haben...

Berliner Gewerbeimmobilien in Google Earth

Nachdem Berlin mit seinem 3D-Stadtmodell ja einiges Aufsehen und auch Kritik (wir berichteten: 1,2,3) erregte, ist nun ein neues Feature hinzugefügt worden. Nun können "detaillierte Informationen zur Immobilienbranche" in Google Earth abgerufen werden, da die Berlin Partner GmbH "ihre Gewerbeimmobilien-Datenbank mit insgesamt rund 1.300 Einträgen mit dem [...] Stadtmodell Berlins verknüpft" hat (BLC Berlin). Wer also eine Immobilie kaufen oder mieten möchte, kann sie schon im Vorfeld virtuell betrachten. So weit, so gut. Allerdings frage ich mich, ob man nicht aus so einem Programm mehr machen könnte für eine Stadt, als die leeren Immobilien zu verorten. Nichts gegen diese Nutzung,...

Zeitalter der Kartierung

Die Karten von Google-Earth sind allgegenwärtig. Aber es gibt daneben eine Vielzahl von Menschen, die Karten aus unterschiedlichsten Anlässen und zu den ungewöhnlichsten Themen erstellen. 5 von ihnen widmet der Radiosender "This American Life" eine einstündige Sendung, die im Internet zu hören ist. Eingeteilt nach den Sinnen Sehen, Hören, Riechen, Fühlen und Schmecken, kommen Menschen zu Wort die Karten von Schäden in der Straße, Kürbissen und dem eigenen Körper erstellen. Mit geschichtlichen Rückblicken wird so die Entwicklung hin zu einem Zeitalter der Kartierung beschrieben, in dem wir uns gerade befinden. Denn Kartierung bedeutet ein "Weg der Beschreibung der Welt". Allerdings...

Tatort: Wohnort

Ist der Wohnort ein Ausdruck für die eigene gesellschaftliche und wirtschaftliche Schicht, dann läßt sich durch thematische Kartierung zeigen, welche Probleme sowohl einen räumlichen wie eine sozialen Aspekt haben. So argumentiert der "Justice Mapping Center" mit Sitz in New York und versucht durch seine Arbeit zum besseren Verständnis von Verbrechen und Verbrechensbekämpfung beizutragen. (links: eine Karte des JMC, rechts: Bild aus der Times in dem Artikel über das JMC) Hierzu kartiert er die Wohnorte von Gefängnisinsassen in den USA (im Gegensatz zu den Orten der Verbrechensbegehung) und stellt fest, daß die Mehrheit der 2 Millionen amerikanischen Verurteilten aus wenigen Nachbarschaften...

Cabspotting – Der Pulsschlag der Stadt

Am 11. bis zum 13. Mai fand in Barcelona das Festival für digitale Kultur Offf - post-digital creation culture statt. Der interessanteste Vortrag - zumindest aus urbanistischer Sicht - kam von dem Designer-Kollektiv Stamen, die das Projekt Cabspotting vorstellten. Im Projekt Cabspotting wurden Taxis in San Francisco mit GPS-Sendern ausgetstattet, so dass deren zurückgelegte Wegstrecken aufgezeichnet und visualisiert werden können. Zusätzlich werden aber auch Daten zur Geschwindigkeit (hohe Geschwindigkeit wird rot dargestellt) und Leerfahrten, bzw. Fahrten mit Kunden erhoben und in Echtzeit dargestellt (vgl. Cab Tracker). Durch den Effekt des langsamen Ausblendens (der sog. Time Lapse) entsteht langfristig ein Muster...

Topographie der Hysterie

(Quelle: screenshot bei globalincidentmap) ...nennt Jochen Bittner, Blogger bei der Wochenzeitung die Zeit, die Seite globalincidentmap der Macher von TerroristWarning. Auf einer Google-unterstützten Karte werden weltweite Ereignisse zu dem Thema Terrorismus als Icon dargestellt. Hinter den blinkenden Icons stehen Zeitungsmeldungen, welche auf diese Weise gleich verlinkt sind. Gedacht ist die Seite als Beitrag zum globalen Kampf gegen den Terrorismus und der Visualisierung des Bedrohungsszenarios für Militärs, die Polizei usw. Schaut man sich die zum Teil belanglosen oder offensichtlich zu einem anderen Kontext gehörenden Meldungen an, so wirkt die Karte nur noch wie ein Live-Ticker, der bei einigen Leuten verbreiteten Terrorismusparanoia.

Weltstadt Neubrandenburg

Neben Berlin und noch vor Hamburg (wo wohl rechtliche und technische Probleme die Veröffentlichung weiterhin verhindern), ist nun auch Neubrandenburg als 3D-Modell für Google Earth vorhanden. Von der GTA Geoinformatil GmbH umgesetzt, wurden für eine Fläche von etwa 45 qkm Klötzchenmodelle erstellt. In der Innenstadt (etwa 1qkm) werden die Gebäude automatisch mit Schrägsichtluftbildern gemappt. Damit sind diese Fassaden nicht aus einen Katalog ausgewählt, wie etwa in Berlin (wir berichteten), sondern durch Befliegung erstellt worden. Im Vergleich mit einem Bild aus der Datenbank Panoramio stellt man alledings fest, dass die Fassaden - ausgenommen die Farbe - nicht ganz übereinstimmen. Wie korrekt...