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Die Gropiusstadt

Die Gropiusstadt: bunt oder grau? (Foto: restmodern.de) In der Veranstaltungsreihe "Schonungslos Retro" wurde der Schwerpunkt auf die Architektur und Stadtplanung der 1970er Jahre gelegt. Auch Wohngebäude und -siedlungen aus dieser Zeit, wie beispielsweise das Märkische Viertel, und ihre Denkmalwürdigkeit wurden bei Filmabenden und Diskussionsveranstaltungen thematisiert. Die degewo beginnt nun in der Gropiusstadt mit einer neue Initiative: Unter dem Motto »Gropiusstadt gestern – heute – morgen« führt die Wohnungsbaugesellschaft Kiezführungen durch, die den architektonischen Bau sowie die Geschichte und die geplanten Sanierungsarbeiten näher beleuchten. Die zweistündige Führung richtet sich an alle, die Interesse an Architektur haben oder an Mieter, »die ihren...

Nachnachvorpost in der DDR

Zum 80. Geburtstag des ehemaligen Chefarchitekten von Berlin, Hauptstadt der DDR, Roland Korn, zeigt der rbb auf seiner Internetseite ein Interview mit Korn (Haus des Reisens, Hotel Stadt Berlin, Staatsratsgebäude). Er war ab 1973 Chefarchitekt Berlins und damit betraut mit der Bebauung von Marzahn, wozu er weltweit, auch in West-Berlin, im Märkischen Viertel, Anregungen sammelte. Zeitgleich veranlasste er erste Sanierungen der Altbausubstanz und war verantwortlich für das postmoderne Projekt Nikolaiviertel... Interview mit Roland Korn

Wenn sich ein Denkmal hinter einem Denkmal versteckt…

...hat es selbst Schuld und wird abgerissen. Notizen zu einem ungewöhlichen Denkmalstreit... [youtube]http://www.youtube.com/watch?v=dSWPCwtcVaE[/youtube] Am westlichen Ende des Brühls in der Leipziger Innenstadt verschwindet ein Bauwerk der besonderen Art. Es handelt sich um ein Kaufhaus, das 1908 erbaut wurde und nach schweren Kriegsschäden durch einen Umbau in den 1960er Jahre mit einer vorgehängten geschwungenen Aluminumfassade versehen wurde. Die Alumniumfassade wurde von Harry Müller entworfen und ist ein typisches Beispiel der Nachkriegsarchitektur. Sie konnte nach Protesten vor der Entsorgung bewahrt werden - weichen muss das Gebäude einem Einkaufzentrum, für das bereits drei schlanke Wohnhochhäuser abgerissen wurden. Die Fassadenelemente der "Büchse", so der...

Flughafenarchitektur

Mit Beginn des Jet-Zeitalters wurde der Grundstein für das globale Reisen, wie wir es heute kennen gelegt. Die ersten düsengetriebenen Passagierflugzeuge wurden in einer Zeit entwickelt, als gesellschaftlich ein (nachkriegs)modernistischer Gedanke vorherrschte. Spätestens die Einführung der mit Stahltriebwerken ausgestattete Boeing 707 (1958) verhalf den Düsenjets zum internationalen Durchbruch. Die neuen Großraumflugzeuge machten auch einen neuen Typ Flughafen notwenig - inklusive neuer Abfertigungsterminals. Und so entstanden in den 1960er und -70er Jahren außergewöhnliche Gebäude, von denen einige an dieser Stelle exemplarisch und steckbriefartig vorgestellt werden sollen. (mehr …)

Back to the Future: Nakagin Capsule Tower

Die Veranstaltungsreihe "Schonungslos Retro - urbanophil im Bierpinsel", die am heutigen Abend mit urbanoFILMS#13: "Die Fahrt durchs Haus" zu Ende geht, sollte die Aufmerksamkeit auf die 1970er Jahre lenken, die bislang noch kaum Einzug in den öffentlichen Diskurs um den Wert von Nachkriegsarchitektur und -städtebau gefunden hat. Nicht zufällig fand die Veranstaltungsreihe daher im Steglitzer Bierpinsel statt, einem zugleich typischen und einzigartigen Vertreter dieser bislang nur hilfsweise mit "Nach-nach-vor-post-Ära" umschriebenen Stilepoche. Dass es auch außerhalb Europas vergleichbare Strömungen gab, zeigt der wunderbar verrückte Nakagin Capsule Tower von Kisho Kurokawa Architects, der 1970-72 in Tokio entstand. Der Bau war weltweit der...

urbanoFILMS#13: „Die Fahrt durchs Haus“

06.05.2010, 20 Uhr, Einlass ab 19.30 Uhr, Eintritt 3 Euro Den Abschluss der Veranstaltungsreihe bildet ein zweiter Filmabend, der auch zeitlich gesehen die Epoche der „Nachnachvorpostlücke“ abschließt. Urbanophil zeigt am 6. Mai den Film „Die Fahrt durchs Haus“ von Knut Klaßen und Carsten Krohn, der sich dem Werk und Leben des Architekten Georg Heinrichs (*1926) widmet. Von ihm geplant und errichtet wurden u.a. das Forum Steglitz, das Märkische Viertel und die Autobahnüberbauung an der Schlangenbader Straße. Der Film stellt auf künstlerische Art den Architekten sowie seine Bauwerke und ihre Besonderheiten vor. Die anschließende Diskussion mit den beiden Regisseuren Klaßen und...

Steht auf!

Wie bereits in mehreren Artikeln auf unserem Blog berichtet, stehen zur Zeit in vielen Städten Deutschlands die Gebäude der Nachkriegsmoderne - seien es Bürogebäude, Regierungs- und Verwaltungsgebäude oder Kultureinrichtungen - auf dem Prüfstand bzw. auf der Abrißliste. Die Herzen, die für oder gegen einen Abrisses schlagen, könnten unterschiedlicher nicht sein. Der Abriss des Frankfurter Stadthauses hinterlässt Stimmen wie "Endlich kommt es weg" oder aber "Und schon wieder hat die Stadt einen tatsächlichen Zeitzeugen verloren". Pläne mit Rekonstruktionsabsichten oder kompletten Neubauten siegen meist über das ehrliche Eingeständnis, dass man in den 1960er Jahren eben "hässlich" gebaut hat. Glücklicherweise bleiben die Bürger...

Rückblick: urbanoFILMS # 12

Gestern Abend, am 8. April 2010, veranstaltete urbanophil das 12. urbanoFILMS. Zu sehen war Margarete Fuchs' Film "Für den Schwung sind Sie zuständig" über den Bauingenieur Ulrich Müther (1934-2007; Ahornblatt, Planetarien Prenzlauer Berg und Wolfsburg, Teepott in Warnemünde u.v.m.). Der Filmabend fand statt im Bierpinsel in Berlin-Steglitz im Rahmen der Reihe "schonungslos retro - urbanophil im Bierpinsel". Für alle die da waren und alle, die den Film mögen und alle, die Müther mögen, hat www.architekturvideo.de, die die Veranstaltungsreihe unterstützen, eine ganz besonders eindrucksvolle Installation entdeckt und gepostet, die Margarete Fuchs in Weiterentwicklung ihres Müther-Films gedreht und geschnitten hat. "Kaum da"...

Die dritte Zerstörung

Mittlerweile mehren sich die Zeitungsartikel, die sich mit der akuten Gefährdung von Gebäuden der Nachkriegsmoderne kritisch auseinandersetzen. urbanophil berichtete vor einigen Wochen über die Beethovenhalle in Bonn, doch in Gefahr sind immer mehr Gebäude und Ensembles. Dazu eine kleine Sammlung aktueller Artikel: NZZ vom 8. April 2010: Die dritte Zerstörung Der Tagesspiegel vom 6. April 2010: Ein Jahrzehnt wird Geschichte Westdeutsche Zeitung vom 26. März 2010: Festspielhaus: Kampf für Beethovenhalle Süddeutsche Zeitung vom 18. Feburar 2010: Abrissunternehmen Moderne tagblatt.de vom 27. Januar 2010: Eine Einordnung des Mensa-Architekten Paul Baumgarten Stuttgarter Zeitung vom 20. Januar 2010: Kein Herz für die Nachkriegsmoderne...

Bau und Abriss – Das Berliner “Ahornblatt” von Ulrich Müther

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=3UZ6jkixlC0&feature=player_embedded[/youtube] Zeitgenössische Aufnahmen von der Baustelle sowie vom Abriss des berühmten Pavillons an der Leipziger Straße, unterlegt mit einer interessanten Tonspur (vielleicht aus dem Film “Spur der Steine”??). Schöne Collage. Heute Abend: urbanoFILMS#12: "Für den Schwung sind Sie zuständig" - Das Werk von Ulrich Müther, 20 Uhr im Bierpinsel Mit freundlicher Unterstützung von