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Donate a toilet!

//Gastbeitrag von Georg Jahnsen, Mumbai// Die Toilette oder das Pissoire im öffentlichen Raum werden seit einigen Jahren nicht nur in Deutschland als städtebauliche Elemente wiederentdeckt. Fast immer sind diese heute mit allerlei Sensorik und sonstiger Technik vollgestopft und die Gestaltung läßt in puncto Eleganz und Modernität kaum Wünsche offen (z.B. das "Pinkelraumschiff" auf dem Braunschweiger Kohlmarkt). Pinkelexklusivität hat jedoch ihren Preis, und so ist es wenig erstaunlich, daß dieser einen Großteil der potenziellen Nutzer abschreckt. Wo ist das gute und einfache Design für eine öffentliche Toilette? Vorbild könnte das öffentliche Pissoire aus französischer Zeit sein: zwei halbhohe Wände und ein...

“Protestklo-Schwemme” in Dresden

Ein Protestklo in Dresden (Bild von renephoenix) Eine kreative Form des Bürgerprotests erlebt gerade Dresden - das Protestklo. Das ist eine alte Kloschüssel, welche mit Blumen bepflanzt im öffentlichen Raum aufgestellt wird und eine Kritik an der gebauten Umwelt darstellt. So geschehen am 01. April und vierfach wiederholt am 01. Mai. Dabei zierten Sprüche wie "Scheiße gebaut,Stadt versaut" die Protestklos. Wurden die ersten Installation noch entfernt, so scheinen die vier neuen stehen zu bleiben, da die Stadtverwaltung diese nun nicht mehr einsammelt. Urheber des Protestes ist ein Fünfer-Kollektiv, welches damit die - aus ihrer Sicht - nicht gelungenen Bauten in...

AufAuf… der Aufruf zur Aufschreibung

KünstlerInnen und Landschaftkünstler- gestalterInnen sind dazu aufgerufen, sich für das Projekt AufAuf zu bewerben, welches im Juni eine Brachfläche in Bremen bespielt. So heisst es im Aufruf: Das Projekt AufAuf setzt sich mit innerstädtischen Brachflächen auseinander. Diese [...bilden...] als Räume ohne festgeschriebene Nutzung einen Rückzugsraum vor der determinierten Stadt und bieten verschiedenste Möglichkeiten der temporären Aneignung. AufAuf will im Sommer einige dieser Möglichkeiten aufzeigen und zur Diskussion stellen. Und wer die Jungs vom AAA kennt, weiss, dass diese interessante und tolle Projekte auf die Beine stellen. Also bewerben und mitmachen.

5-Cent-Bewegung

(Quelle: Architecture 5 Cent) John Morefield, ein Architekt aus Seattle, wurde zweimal betriebsbedingt letztes Jahr gekündigt, als er sich entschloss, einen anderen Weg zu gehen, als sich bei anderen Büros zu bewerben. Er zimmerte sich einen Stand mit der Aufschrift "Architecture 5 Cent" und stellte sich auf den Marktplatz zu den Gemüse- und sonstigen Ständen. Dies mutet auf den ersten Blick wie eine Aktion an, die auf die prekäre Lage vieler Architekten hinweisen soll. In den Worten Morefield ist sein Handeln aber durchaus seriös zu verstehen. Denn jedes Gespräch mit Besuchern des Marktes führt zu Kontakten, die wiederum weiter gegeben...

Das Medium bestimmt die Stadt

Der Titel der aktuellen Ausgabe von "Zeit Wissen" widmet sich dem Thema "Die ideale Stadt". Begleitend dazu hat Zeit Online den dreiteiligen Animationsfilm "Die Medienepochen der Stadt" ins Netz gestellt. Die Stadt wird in dem Film als ein Ort beschrieben, "an dem man Menschen trifft, mit denen man nicht persönlich bekannt ist und dennoch etwas zu schaffen hat". Deshalb wird die Entwicklung der Medien wichtig, welche die Struktur der Stadt prägt. Die Stadt der Stammesgesellschaft ist in diesem Sinne eine Folge der Entwicklung der Sprache, die antike Stadt folgte der Schrift und die moderne Stadt schließlich ist eine Reaktion auf...

Zu den Hintergründen der Rekonstruktionswelle

(Karte der Rekonstruktionvorhaben. Quelle: "Projekte zum "Wieder-Aufbau und gesellschaftlicher Hintergrund") Über die verschiedenen Rekonstruktionprojekte in Deutschland wurde in letzter Zeit viel geschrieben und debattiert. Einen lesenswerten Beitrag (weil sein Inhalt bisher eher unberücksichtigt war) ist die Arbeit von Uwe Altrock, Professor für Stadt- und Regionalplanung der Universität Kassel. In seinem "Projekt zum "Wieder-Aufbau" und gesellschaftlicher Hintergrund" (Bild und Wort) beschäftigt er sich mit den Konstellationen, welche zu der in den letzten Jahren wahrgenommenen Rekonstruktionswelle geführt haben. Für ihn folgt die Konstellation der Rekonstruktionsprojekte aus Initiativen, Politik, Bürgern und Investoren nicht einer stringente Logik. Sie sind Akteure einer politischen Arena mit...

Ausstellungseröffnung “Humboldt Landvermesser”

GPS-Drawing von Marzahn-Hellersdorf Die beiden Künstler Johann Zeitler und Klaus W. Eisenlohr stellten am vergangenen Sonntag die Ergebnisse ihres mehrmonatigen Forschungs- und Kunstprojektes Landvermesser K. und Humboldt Landvermesser – HM2 vor. Neben Filmsequenzen ihrer 3 an die Flaneure angelehnten Begehungen, an denen auch urbanophil.net beteiligt war, ist dort eine Fotoserie öffentlicher Gebäude (1, 2, 3), Zeichnungen und Interviews mit Bewohnern, anderen Künstlern und verantwortlichen Stadtplanern zu sehen. Neben dem großen GPS-Drawing (siehe Foto) aller Begehungen der beiden Künstler durch die Bezirke Marzahn-Hellersdorf, sind dort die ersten Ergebnisse meines Forschungsprojektes zur "Emotionalen Stadtkartierung" zu sehen (genauere Infos hierzu demnächst auf digiphil.de)....

Vortrag: Soziale Geräusche und andere Projekte

In der interdisziplinären Gesprächsreihe der Kunsthochschule Berlin-Weißensee "RaumStrategien: Künstlerisches Handeln im öffentlichen Raum“ findet heute ein Vortrag von Judith Siegmund statt: SOZIALE GERÄUSCHE und andere Projekte. Die Vortragsreihe widmet sich den verschiedenen Möglichkeiten raumwirksamen und strategischen Handelns von Kunstschaffenden im städtischen Raum. Die Referentinnen und Referenten stellen Projekte vor, die an den Schnittstellen zwischen Bildender Kunst, Urbanistik, Plastik und sozialer Kommunikation stehen. Formale und konzeptionelle Grenzüberschreitungen charakterisieren diese künstlerischen Positionen. Sie stellen die Konvention von Kunst im Stadtraum in Frage und öffnen den Blick für einen interdisziplinären, zukunftsweisenden Austausch. Sie geben Anlass zur Diskussion über die Möglichkeiten und Grenzen der...

Alkoholverbot im öffentlichen Raum

Trinkende Jugendliche sind seit längerem ein politischer Dauerbrenner. Die Stadt Berlin hat gehandelt und seit Anfang des Jahres für 4 Grünanlagen ein Alkoholverbot ausgesprochen. Dazu gehört unter anderem der Bereich um den Fernsehturm. Hier sollen neben den Minderjährigen vor sich selber auch Touristen und Anwohner geschützt werden. So sehr diese Maßnahme der Stadt auch bei den Befragten des Fernsehsenders TV.Berlin auf Zustimmung stößt, steht das Vorgehen auf juristisch wackeligen Füßen. Wie die juristische Fakultät der Humboldt Universität feststellte, fehlt sowohl eine Grundlage im Grünanlagengesetz als auch in der Verfassung. Hier wird ein Scheitern des Gesetzes nahe gelegt, sollte sich jemand...

Stadt macht Kunst

Vom 7. bis zum 22.November findet im Stadtteil Hannover Linden Süd das Kunstprojekt Stadt Macht Kunst statt. In dessen Rahmen werden Second-Hand-Läden, ein Bistro oder die Straße zum Ausstellungs- und Veranstaltungsort, in denen "10 junge kuenstlerische Positionen der Stadtrealitaet" gegenueber gestellt werden. Hintergrund ist ein vom Kulturbüro der Stadt Hannover in Auftrag gegebenes, erst kürzlich veröffenlichtes Gutachten zum Thema "Stand der Kunst im öffenlichen Raum", welches in seiner Empfehlung solche temporären und Partizipation fördernden Projekte vorsieht. (mehr …)