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#Streetartwochen #7: Polizeigewalt in Kairo

Während der verschiedenen Phasen der zwei ägyptischen Revolutionen gegen Hosni Mubarak 2011 und Mohamed Mursi 2013 kam es immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen den Aktivisten und den nationalen Sicherheitskräften von Polizei und Militär, bei denen mehrere hundert Menschen ihr Leben verloren. Besonders brutal verlief im November 2011 die mehrtägige „Schlacht um die Mohamed Mahmoud Straße“ in direkter Nachbarschaft zum Tahrir-Platz. Um die 50 Demonstranten wurden getötet und mehr als 500 verletzt. Berüchtigt wurden diese Ereignisse auch, weil Scharfschützen der Polizei gezielt auf die Augen von Demonstranten schossen, um diese zu erblinden. In zahlreichen Graffiti in und um die Mohamed...

#Streetartwochen #6: Revolutionsgraffiti in Kairo

Als ich vor knapp anderthalb Jahren zum ersten Mal nach Kairo kam, hing in den Straßen der Innenstadt noch der frische Geruch der Revolution, in der die Menschen Ägyptens den Militärherrscher Hosni Mubarak im Januar 2011 nach 30 Jahren aus dem Amt gejagt hatte. Die Zugangsstraßen des Tahrir-Platzes waren verbarrikadiert und ein selbstorganisierter „Sicherheitsdienst“ aus jungen Revolutionären kontrollierten jeden Besucher, der den Platz betreten wollte, nach Waffen und unerwünschten Gegenständen. Krawallmacher waren ausdrücklich nicht erwünscht. In der Mitte des riesigen Kreisverkehres erhob sich eine improvisierte Zeltstadt, in der die Aktivisten zum Teil seit Monaten ausharrten, um über „ihre“ Revolution zu...

#Streetartwochen #5: Streetart in Belgrad

Belgrad gilt als eine der Partyhochburgen und gleichzeitig aufregendsten Städte Europas. Vermutlich zu Recht. Ich war im vergangenen Sommer nur zwei Tage in der Stadt und konnte daher nur einen oberflächlichen Eindruck gewinnen. Das was ich gesehen habe, hat mich jedoch begeistert. Ein Hauch vom Berlin von heute und von dem, wie man sich Berlin vor 15 - 20 Jahren so vorstellt, wenn man nicht dabei gewesen ist. Jedenfalls ist die Stadt arm, wurde häufig zerstört und ist gleichzeitig ein Zentrum der Kulturszene auf dem Balkan. Eine gute Mischung irgendwie. Die folgenden Fotos vermitteln hoffentlich einen kleinen Eindruck: (mehr …)

#StreetartWochen #4: Mitteilung mit Aha-Effekt

Streetart im wahrsten Sinne des Wortes, sogar mit "Aha-Effekt", gab es kürzlich im hippen Stockholmer Södermalm auf der Götgatan zu entdecken. Die Götgatan ist die zentrale Einkaufsstraße und Verbindungsachse des Stadtteils. Angenehmerweise ist die Straße in Teilen für den Autoverkehr gesperrt, Fahrradfahrer und Fußgänger kommen sich bereits genug in die Quere. Am Wochenende und nach Feierabend ist die Straße gut gefüllt mit Menschen die einfach nur von A nach B wollen oder in Ruhe shoppen. Besser, man behält die Augen offen und nach vorne gerichtet. Tat man das dann doch mal nicht, gab es interessantes zu entdecken, viel Spaß: (mehr …)

#StreetartWochen #3: Zebrastreifen-Schilder in Stockholm 2008 und 2014

Diverse Varianten von Zebrastreifen-Schild-Manipulationen in Stockholm 2008 Wenn man 2008 durch Stockholm spazierte, mussten einem irgendwann die kreativen Veränderungen an Verkehrsschildern auffallen. Vor allem an den Schildern von Zebrastreifen. Viele der Manipulationen waren häufiger anzutreffen, z. B. der rote Hase an der Leine, der rennende Tim (ohne Struppi) und die bunten Kleider. Trotz der in Stockholm schon seit vielen Jahren sehr rigoros durchgezogenen "Nolltoleransen"-Politik gegenüber Streetart, blieben diese kleinen Formen zivilen Ungehorsams auch über einen längeren Zeitraum bestehen. Jedenfalls waren von Mitte 2008 bis Mitte 2009 keine größeren Veränderungen in der Stadt zu beobachten. 2014 war ich nun wieder in der...

#StreetartWochen #2: Die Korkmännchen in Berlin

Praktisch jeden Morgen steht die Ampel an der Ecke Greifswalder / Prenzlauer Berg (so heißt die Straße tatsächlich) für mich als Radfahrer auf Rot. Zeit ein bisschen in der Gegend rumzugucken, die Sonne zu genießen und dem kleinen Korkmännchen auf dem Straßenschild "Guten Morgen" zu sagen. Groß war meine Freude und Überraschung, als ich es das erste Mal dort erblickte. Keine Ahnung, wie lange es da vorher schon unentdeckt seine Übungen machte. Wenn man erstmal damit angefangen hat, den Blick gelegentlich nach oben zu richten, entdeckt man diese kleinen Figuren immer wieder in der Stadt. Eine kleine Freude ist das jedes...

#Streetart-Wochen #1: Schmetterling in Stockholm

Ich war gerade nach Stockholm gezogen und zur Begrüßung wurden die neuen Austausch-Studenten auf eine Stadtrallye geschickt. Schon bei einem ersten Stockholm-Besuch ein paar Monate zuvor war mir aufgefallen, dass die Streetart in Stockholm eher klein und unauffällig daher kommt - dafür aber umso kreativer. Dieser Schmetterling ist ein gutes Beispiel dafür. Ich habe nie wieder ein vergleichbares Exemplar in Stockholm oder anderswo gefunden. In den kommenden Tagen werden wir im Rahmen der "Streetart-Wochen auf urbanophil" weitere Fundstücke aus unseren privaten Foto-Archiven veröffentlichen. Wer selbst mitmachen möchte, postet ein Foto gerne mit persönlichen Worten auf unserer Facebook- oder Twitter-Seite. Am besten mit...

#StreetartWochen bei urbanophil

Wir öffnen unsere privaten Foto-Archive! Seit Jahren wandeln wir begeistert durch Städte auf der ganzen Welt und häufig fällt unser Blick auf Kleinigkeiten, die Städte so interessant machen. Sie erzählen von aktuellen Stimmungen und Diskussionen, zeigen die Subkultur einer Stadt oder zeugen von einer bestimmten Lebensart. Bei vielen von uns haben sich daraus umfangreiche und sehr schöne Fotoarchive u. a. zu den unterschiedlichsten Themen der Streetart entwickelt: Stencils, Graffiti, Plakate und andere Formen und Spielarten urbaner Interventionen. Und weil wir auf unserem Blog gerne auch über diese Themengebiete schreiben und unsere Bilder nicht mehr länger in unseren Archiven versauern sollen,...

Nothing Stops Detroit – Kurzportrait über den Street-Artist Evan Rossell

[vimeo]http://vimeo.com/87590640[/vimeo] In diesem rund 5-minütigen Kurzfilm portraitiert Riley Blakeway das tägliche Werken des gebürtigen Detroiter Street-Artist Evan Rossell, a.k.a. STINK. STINK malt insbesondere bunte Monster (siehe z.B. hier) und hat mit Detroits Ruinen eine riesige Leinwand für seine Arbeit. Im Video, das mit 8 und 16 mm-Kameras gedreht wurde, kommt Rossell zu einem von Außen vielleicht nicht so zu erwartenden Urteil: Das Leben in Detroit ist toll!

Sitzmuster & Polstercodes

Während wir letzte Woche über selbstgemachte Gestaltungselemente in öffentlichen Verkehrsmitteln berichteten, geht es nun um grafische Elemente in Bussen und Bahnen, die anscheinend wirklich so geplant wurden: Sitzmuster. Ein Blog mit dem etwas übertriebenen Namen Sitzmuster des Todes hat wahrliche Scheußlichkeiten zusammengetragen, die montägliche Pendler-Übellaune tatsächlich noch verschlimmern können. Die Kommentare zu den Bildern sind mit Vorsicht zu genießen. Eine Ausnahme sei hier jedoch erwähnt: 'Vorauseilender Vandalismus' als Design-Haltung, die wohl auch beim klassischen Berliner U-Bahn-Sitzmuster zum Einsatz kam: eddingfarbenes Gekrakel - rot-blau-schwarz: In der Galerie enthalten ist auch ein Werk der Stuttgarter Künstlerin Menja Stevenson, die sich filmisch und...