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Türchen 17 Adventskalender Corona

#17 Corona. Metamorphosen im Namen der Medizin

Es ist ein Reflex der Großstadt: In Krisenzeiten holt Berlin seine Großstrukturen heraus. Das war in der Flüchtlingskrise von 2015 so und es ist im Pandemiejahr 2021 so. Nacheinander poppen in der Stadt sechs Impfzentren auf. Noch vor Neujahr macht die Arena in Treptow den Anfang. Im Januar und Februar folgen das Erika-Heß-Stadion in Wedding, die Messe in Charlottenburg, der Flughafen Tegel in Reinickendorf, das Velodrom in Friedrichshain und – im März – das Flughafengebäude in Tempelhof. Was für Metamorphosen! Ob Konzerthalle, Radrennbahn oder Terminal: Die Architekturen synchronisieren sich zu einem Zweck. Aber zu kurz währt der Moment. Im Juli...
Art House von Thomas Rehberg auf Teshima

Mit Schirm, Charme und Tadao Ando – Regionalentwicklung auf japanisch.

August. Um 6.25 geht die Fähre nach Teshima, der Tag hat seine volle Hitze bereits erreicht. 35 Grad Celsius, 100% Luftfeuchte und eine Art Brise vom Pazifik hüllen die Wartenden ein. Es stehen japanische Besucher mit hellen Strohhüten und weißen Sonnenschirmen entlang der Markierung in einer Reihe, irgendwo stehen ein paar europäische Touristen herum. Die meisten folgen dem Rat des außerordentlich detaillierten Official Guidebook der Setouchi Triennale 2016 und tragen ebenfalls Hut, Handtuch um den Nacken und Rucksack auf dem Rücken. Die weiße Fähre legt an. Es sind weniger die in der Umgebung des Fährterminals angebrachten großformatigen Fotos von Häfen...

Rezension „Mit Zwischennutzungen Stadt entwickeln“ Urban Catalyst (Hrsg.)

In letzter Zeit nimmt das Interesse am Thema "Zwischen-" oder "Pioniernutzungen" deutlich zu. Das zeigen die Publikationen „Urban Reset“, „Second-Hand Spaces“ und ganz frisch aus dem Druck auch die Publikation „Urban Catalyst – Mit Zwischennutzungen Stadt entwickeln“. Urban Catalyst sind Player der ersten Stunde, die schon früh temporäre urbane Dynamiken entdeckt und wissenschaftlich, wie praktisch begleitet haben. (mehr …)

Heute: Urban Catalyst Book Launch

Urban Catalyst: Mit Zwischennutzungen Stadt entwickeln Buchvorstellung: um 19 Uhr, Altes Haus Ungarn, Kinosaal, Karl-Liebknecht-Straße 9, Berlin-Mitte. ARCH+ features 18: Philipp Oswalt, Klaus Overmeyer, Philipp Misselwitz im Gespräch mit Daniela Brahm und Wolfgang Kil Zum Buch: Schneller als Stadtplaner voraussehen oder der Immobilienmarkt reagieren kann, werden Brachen und leer stehende Bauten in vielen Städten zu besonders lebendigen Orten. Hier entstehen informelle Nutzungen wie etwa Clubs und Bars, Unternehmen oder Märkte: Sie werden zu Laboratorien neuer Formen des Stadtge-brauchs, sozialer Praktiken, städtischer Ökonomien und kultureller Innovation. So werden temporär genutzte Räume nicht nur zu einer wertvollen Ressource einer lebendigen Stadt. Von...

2nd hand Spaces | Konferenz und Buch

     Die Zwischenzeitzentrale hat ein relevantes und ästhetisch gelungenes Buch herausgegeben, bei dem es um Räume geht, die auf der Basis von Zwischennutzungen entstehen. Second hand spaces schöpfen an vakanten Orten aus der Atmosphäre, den Spuren, den Überbleibseln und der Geschichte der vorherigen Nutzung. Ihre Akteure entwickeln aus dem Ort heraus eine eigene Ästhetik, die durch Einfachheit und Improvisationen gekennzeichnet ist. Neue Ideen werden ausprobiert und Überraschungsmomente in der Stadt geschaffen. Die 4 Zwischenzeitler haben vielfache Erfahrungen mit Zwischnutzungen, wie etwa der tollen Tentstation, auFauF oder dem Sproutbau gemacht. Von diesen berichten sie in dem Buch, und haben wie viele...

The Putting Lot – Temporäre urbane Minigolf-Anlage

Eine Gruppe junger Architekten und Stadtplaner hat im vergangenen Herbst in Brooklyn, New York ein brachliegenden Parkplatz umgenutzt und eine urbane Minigolf-Anlage errichtet. Die Anlage mit dem Namen »The Putting Lot« besteht aus neun thematischen Löchern, die von jeweils unterschiedlichen Architekten und Künstlern entwickelt und gestaltet wurden. So wurde beispielsweise für eine Bahn der Müll, der zuvor auf dem Grundstück sich angesammelt hatte, in die Gestaltung der Bahn integriert, um den Transformationsprozess sichtbar zu machen. Auf einer weiteren Bahn mit dem Titel "The Last Gasp" spielen die Golfer rings um ein scheinbar im Erdboden versinkendes Haus – ein Kommentar zur...

Von AAA bis ZZZ

Die Jungs vom AAA haben nun die ZZZ - ZwischenZeitZentrale - gegründet und möchten die vielerorts leer stehenden Gebäude und Brachflächen, die friedlich vor sich hinschlummern "mit neuen Ideen und Konzepten wieder wachküssen". Immer öfter entstehen Zwischenzeiten in Immobilien: Die vorherige Nutzung ist abgeschlossen, die neue lässt auf sich warten. Zwischennutzungen füllen diese Zeiträume mit Leben. [...]  Die ZwischenZeitZentrale spürt mögliche Orte auf, berät EigentümerInnen, entwickelt mit NutzerInnen Konzepte und begleitet Zwischennutzungsprojekte. Dabei unterstützt werden sie dabei von Sarah Oßwald, die einige als Podiumsgast  der ersten urbanoFILMS und Betreiberin der wunderschönen tentstation in Berlin kennen. In diesem Zusammenhang sei auch...

Projektaufruf für Tempelhof freigeschaltet

Auch wenn die Eigenstumsfrage zum Flughafen Tempelhof noch nicht geklärt ist und Bund und Land Berlin noch verhandeln, können Interessierte nun Projektideen für Tempelhof einreichen. Denn heute wurde die Webseite www.tempelhof-projektaufruf.de freigeschaltet, mit dem die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung "herzlich zur aktiven Beteiligung an der Entwicklung der Nachnutzung des Flughafengebäudes Tempelhof" einlädt. "Ziel ist es, ein Nutzungskonzept für Tempelhof für eine zeitlich befristete Zwischennutzung und eine langfristige Nachnutzung des Flughafengebäudes zu entwickeln, das am Markt orientiert ist." Also: Auf, auf ihr Zwischennutzer!

Interview mit dem AAA zum Sproutbauprojekt

Abb. 1: Tanzcafé – auf der Dachterrasse des Sproutbau (¬© by T. Buchholz) Im Rahmen des Projektes „Sproutbau – ein Wohnexperiment“ bewohnten während des Sommers 2007 Menschen aus verschiedensten Teilen der Welt für einen Monat ein leerstehendes Hochhaus am Rande der Hansestadt Bremen. Sie konnten in dem zum Abriss bestimmten Wohnhaus ihren „Fantasien zur individuellen Umgestaltung innerer und äußerer Wohnbereiche freien Lauf zu lassen“ - wie es auf der Projektseite heißt. Die Teilnehmenden feierten somit den Abschied von dem Gebäude. Abb. 2: Ein leerstehendes Haus – der Sproutbau (¬© by D. Schnier) Welche Wohnutopien dabei umgesetzt wurden und wie sich...

Bremen – mitmachen und anschauen

Aus Brachen... Irgendwie denkt man bei Bremen zuerst an den Fussballverein und eine kleine schnarchige Stadt - zumindest ist dies das erste Klischee, was einem im Kopf herumgeistert. Schaut man aber mal genauer hin, dann fällt doch auf, dass es interessante Initiativen und Personen, Aktionen und Projekte gibt. Die wohl spannenste Aktion des letzten Jahres war das Sproutbau-Projekt (wir berichteten). Aber auch Diese Jahr gibt es auch einige spannende Projekte, die einen Blick wert sind. .. werden "Inseln des frivolen Miteinanders". Zum einen ist da das Projekt B.A.L.D - Brache als lebendiges Dorf, eine "temporäre Besiedelung eines Noch-Nicht-Ortes". In der...