[vimeo]http://vimeo.com/22023369[/vimeo]

In vielen Städten der Welt sind elektronische Fahrscheine im ÖPNV keine Neuheit mehr. Ob in Japan die SUICA-Card, in Hong Kong die Octopus-Karte oder in London die Oyster Card, zunehmend werden die Papierfahrscheine durch eTickets abgelöst. Auch in Deutschland gibt es eine Initiative des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen für ein einheitliches eTicket, das in einer wachsenden Anzahl an Verkehrsverbünden zum Einsatz kommt.
Während man in Japan oder Hong Kong das eTicket auch für bargeldlosen Einkauf oder für Dienstleistungen nutzen kann und in London immerhin alle Fahrscheinarten als Oyster Card verfügbar sind, werden in Deutschland nur zaghaft die Abokunden mit den neuen Plastikkarten ausgestattet. Der Nutzen ist damit begrenzt, da damit auch keine neuen, flexiblen Tarifformen mit der neuen Vertriebsform kombiniert werden.

Wenn also schon keinen innovativen Tarif, warum dann nicht ein bisschen Spaß in den ÖPNV bringen? Das haben sich wahrscheinlich auch die Macher von »Chromaroma« gedacht, die aus der Oyster Card in London ein ortsbasiertes, urbanes Gesellschaftsspiel gemacht haben.

Bei Chromaroma muss man sich mit den Nutzerdaten der Oyster Card (oder auch mit der Nutzerkarte des Barclay-Fahrradverleihsystems) einloggen und tritt dann einem von vier Teams bei (rot, gelb, grün oder blau). Man erhält Missionen oder ganze Kampagnen, die man durchspielen muss. Die Aufgaben bestehen im Wesentlichen darin, zu bestimmten Stationen zu fahren oder Routen abzufahren. Des Weiteren gibt es auch einen “Capture the Flag”-Modus, bei dem bestimmte Stationen von einem Team “besetzt” werden. Alle Aktionen erfolgen mit dem Check-In oder Check-Out eines Teammitglieds an einem Oyster-Terminal.

Sicherlich kommt bei einer solchen Anwendung die Frage nach Datenschutz und Bewegungsprofilen auf. Während dies in Deutschland als hohes, zu schützendes Gut gilt, ist man da sicherlich im angelsächsischen Raum etwas entspannter (oder naiver?). Doch in Zeiten von Facebook und Co. scheint Chromaroma auch kein Tabubruch mehr zu sein…