Der Tausendfüßler in Düsseldorf. Foto: Jaro Gielens via flickr.

Der Nachkriegsstädtebau wurde von drei Leitbildern gesteuert: Die gegliederte und aufgelockerte Stadt gliederte die Stadt in Funktionen (Arbeiten, Wohnen, Freizeit, Verkehr) und lockerte das Gerüst durch Grünzüge auf. Das der Stadtlandschaft war geprägt durch die organisch schwingenden Verkehrs- und Grünbänder, welches die Natur in die Stadt zurück holen und die Städte von der Strenge der Blöcke und Achsen heilen sollte. Das von Bernhard Reichow geprägte Schlagwort der autogerechten Stadt ist der aufkommenden Technik des Automobils geschuldet gewesen. Dem Autoverkehr wurde während des Wiederaufbaus ein hoher Stellenwert beigemessen, trotz starker Eingriffe in die historische Substanz durch Verkehrsschneisen.

Die Ausstellung “Die Stadt und das Auto” im Museum der Arbeit in Hamburg greift dieses Thema auf und zeigt anhand von Objekten, Fotografien und Versuchsmodellen, wie Hamburg in seiner Verkehrsplanung auf das Auto reagiert hat – von der ersten Fußgängerampel Europas am Stephansplatz und der “autogerechten Stadt” bis zu Mobilitätskonzepten und dem öffentlichen Nahverkehr im 21. Jahrhundert.

Die Ausstellung versucht auf die Fragen

Wie verändern Autos eine Stadt? Was passiert, wenn in einem Ballungsraum das Dogma von der freien Fahrt gilt? Und wie gehen die Menschen damit um?

eine Antwort zu geben und stellt das Phänomen der Massenmotorisierung und der damit verbundenen gesellschaftlichen Begeisterung für die Automobile und die Technik dar. Wer es bis zum 23. September nicht in die Ausstellung schafft, dem sei folgender Artikel empfohlen: Wohin mit dem Blech?