Auch die Künstlerin Menja Stevenson hat sich bei "Bustour" den Sitzmustern angenommen.Quelle: Menja Stevenson

Auch die Künstlerin Menja Stevenson hat sich bei “Bustour” den Sitzmustern angenommen.

Während wir letzte Woche über selbstgemachte Gestaltungselemente in öffentlichen Verkehrsmitteln berichteten, geht es nun um grafische Elemente in Bussen und Bahnen, die anscheinend wirklich so geplant wurden: Sitzmuster. Ein Blog mit dem etwas übertriebenen Namen Sitzmuster des Todes hat wahrliche Scheußlichkeiten zusammengetragen, die montägliche Pendler-Übellaune tatsächlich noch verschlimmern können.

Die Kommentare zu den Bildern sind mit Vorsicht zu genießen. Eine Ausnahme sei hier jedoch erwähnt: ‘Vorauseilender Vandalismus‘ als Design-Haltung, die wohl auch beim klassischen Berliner U-Bahn-Sitzmuster zum Einsatz kam: eddingfarbenes Gekrakel – rot-blau-schwarz:

In der Galerie enthalten ist auch ein Werk der Stuttgarter Künstlerin Menja Stevenson, die sich filmisch und fotografisch mit demselben Thema auseinander gesetzt hat, aber eine ganz andere Ästhetik transportiert (siehe oben).

Auch auf dem tumblr-Blog Public Pattern Transport werden die grafischen Schönheiten der Busse und Bahnen dieser Welt gesammelt. Präzise Bezeichnungen von Stadt und Linie lassen ein Inventar der Sitzmuster-Vielfalt entstehen, das wahrlich in Betracht gezogen werden sollte, UNESCO-Weltdokumentenerbe zu werden.

Doch so unterhaltsam die nahezu endlosen Sitzmuster-Galerien sind, lassen sie doch drei essentielle Fragen unbeantwortet: Warum ist die Unterschiedlichkeit der Sitzmuster so enorm groß, dass es wohl kaum zwei Städte gibt, die die gleichen Polstercodes haben? Liegt dies daran, dass kein Muster als gelungen bezeichnet werden kann und es somit kein Best Practice gibt, das sich irgendwann durchsetzt? Und schließlich die grundsätzliche Frage: Wie könnte ein gelungenes Sitzmuster aussehen?