von Tobias Michnik und Leander Nowack.
Man sieht sie eigentlich nicht. Man muss wissen, dass sie da sind. Tobias Michnik und Leander Nowack machen sie mit ihrem Buch für alle sichtbar. Und ist man einmal aufmerksam geworden, kann man sie nicht mehr übersehen: Die – ehemaligen – Bushaltestellen auf der Berliner Stadtautobahn.
Bushaltestellen auf der Stadtautobahn, das klingt paradox. Ist doch die Autobahn eigentlich der Ort, an dem die Trennung der Verkehrsmittel perfekt wird, an dem der Verkehr ungehindert fließen können soll und wo insbesondere Fußgänger keinen Zutritt haben.
Das Kuriosum entstand im West-Berlin der 1950er Jahre: Autobahnbuslinien mit 13 Haltepunkten auf der neuen Stadtautobahn. Inklusive Busspuren, Wartehäuschen, Treppenhäuser. Man wollte die Verkehrseuphorie mit allen Bürger*innen teilen, schreiben Michnik und Nowack. Doch die Vision währte nicht lange. Wenige Jahre nach der Fertigstellung wurden die ersten Haltestellen bereits nicht mehr bedient. Ihre Baukörper allerdings verbleiben bis heute entlang der Stadtautobahn – zurückgebaut, umgenutzt oder leerstehend. Beinahe unsichtbar. Das Buch arbeitet erstmalig Gestaltung, Geschichte und Potential dieser übersehenen Infrastrukturräume auf und stellt dabei ihre einzigartige Funktion als Verbindungsbauten zwischen Stadt und Stadtautobahn heraus.
„Übergangsräume. Die Bushaltestellen auf der Berliner Stadtautobahn“ von Tobias Michnik und Leander Nowack ist am 15. April 2021 bei Urbanophil erschienen und kann hier bestellt werden: verlag@urbanophil.net
Übergangsräume. Die Bushaltestellen auf der Berliner Stadtautobahn
von Tobias Michnik und Leander Nowack
224 Seiten
17 x 24 cm
196 Abbildungen, davon 33 farbig
107 Zeichnungen
Satz und Gestaltung: Vivien Hoffmann
ISBN: 978-3982-0586-3-4
Urbanophil 04/2021
29 €