Verkleidung und Illusion, Verbrechen und Zitat
von Jan Büchsenschuß
Nie zuvor in der Geschichte der Architektur ist so viel und so präzise rekonstruiert worden wie in den letzten Jahrzehnten. Die Diskussionen über Sinn und Unsinn von Rekonstruktionen gehören zu den wenigen polarisierenden Architekturdebatten unserer Zeit. Dabei geht es im Grunde immer nur um eines – die Fassade. Ein Unwort, denn wenn man es im Positiven gebraucht, wird man diffamiert, wenn man es negativ konnotiert, diffamiert man den Begriff. Das Wort Fassade evoziert die Meinungskommode mit all ihren Schubladen. Aber warum? Die Fassade ist ein architektonisches Element, das die Menschen tadeln, weil sie es nur schwer lesen können. Von diesen Gedanken ausgehend bietet Jan Büchsenschuß mit seinem Buch einen pointierten Einstieg zum Neudenken der Fassade.
In prägnanten Essays nimmt Jan Büchsenschuß die Geschichte der Fassade in den Blick und schafft überraschende und kluge Querverbindungen zwischen den Epochen – von der Renaissance über Klassizismus, Historismus und Moderne bis zur Postmoderne. Illustrativ und wortgewandt diskutiert er die architektonisch komponierten Gebäudehüllen als Illusion, als Wahrheit oder als Zeichen der Metaphysik und macht damit deutlich: Die Frage nach der Gestaltung der Fassade ist aktueller denn je.
Die Reise durch die verschiedenen Entwürfe, Ideen und Rezeptionen der Fassade, die dieses Buch unternimmt, verändert den Blick auf die Architektur und regt zu eigenen Stadtspaziergängen an. Mit welchen Fassaden möchten Sie sich umgeben? Und warum?

Die Fassade
Verkleidung und Illusion, Verbrechen und Zitat
von Jan Büchsenschuß
Inhaltsverzeichnis
Schweizer Broschur mit Klappen
128 Seiten
15,3 x 22 cm
20 Zeichnungen und Entwürfe
Satz und Gestaltung: Bureau Punktgrau
ISBN: 978-3982-4959-1-0
Urbanophil 03/2023
29 €