Das Kollektiv Formen und Vorstellungen gemeinschaftlicher Architekturproduktion in der DDR
978-3982-4959-0-3
352
German
Urbanophil Verlag
Bureau Punktgrau





Formen und Vorstellungen gemeinschaftlicher Architekturproduktion in der DDR
hrsg. von Stephanie Herold, Harald Engler, Stefanie Brünenberg, Sophie Stackmann, Scarlett Wilks, Dirk Florian Fordtran

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Im Schatten der Berliner Prestigebauten – ob Palast der Republik oder Kino International – entstanden in der DDR eine Reihe weit weniger beachtete, bei weitem aber nicht weniger markante Bauwerke der Ost- und Postmoderne. Der in Pastell getauchte Bowlingtreff Leipzig, die wundervolle Zitronenpresse in Gera, das historistisch ernste Fünfgiebelhaus in Rostock oder das Pumpspeicherwerk Hohen­warte: Bauten, die noch nicht in Gänze entdeckt worden sind und deren Baugeschichten auch Geschichten über das kollektive Arbeiten erzählen können. Die Publikation lädt zur architektonischen Entdeckungsreise ein, zeigt so manches Unbekanntes und blickt dabei stets auch hinter die Fassade auf die grundlegenden Prozesse der Architekturproduktion.


Im Mittelpunkt des Buches steht der kaum greifbare Mythos des Architektenkollektivs, denn architektonische und städtebauliche Planung fand in der DDR in Kollektiven statt. Freiberuf­liche Architekt:innen gab es nur in verschwindend geringer Zahl. Kollektive erfüllten politische Repräsentationsansprüche, waren routinierte Arbeitsgemeinschaften und künstlerische Gruppierungen zugleich. Doch konnten diese Kollektive – ursprünglich erdacht als kreative sozialistische Konkurrenzmodelle zu den individualistisch tätigen Architekt:innen des Westens – in der Praxis des DDR-Bauwesens überhaupt die ihnen zugedachte Kreativität entfalten?

Aus Gesprächen mit Zeitzeug:innen und erstmals erschlossenen Archivmaterialien gewinnen die Autor:innen neue Erkenntnisse zu Vision und Wirklichkeit der kollektiven Arbeitsweise. Im Blickfeld stehen dabei das Spannungsfeld von individueller und gemein­schaftlicher Kreativi­tät, der Umgang mit komplexen Hierarchien und das Ausloten künstlerischer Handlungs­spielräume. Und lag nicht genau in Letzterem – im kreativen Verschieben von Grenzen – die große Kraft des Kollektivs?

Der historische Rückblick auf das kollektive Arbeiten scheint auch aus heutiger Perspektive aktueller denn je, nicht nur, wenn wir auf das Motto der letzten Documenta blicken, sondern auch, wenn wir gemeinsam den Herausforderungen der Zukunft begegnen wollen. Ausgezeichnet mit einer Position auf der Shortlist des DAM Architectural Book Awards 2023 als eines der schönsten Architekturbücher des Jahres.

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Das Kollektiv
hrsg. von Stephanie Herold, Harald Engler, Stefanie Brünenberg, Scarlett Wilks, Sophie Stackmann und Dirk Florian Fordtran
Inhaltsverzeichnis
Softcover mit Klappen
352 Seiten
17 x 24 cm
145 Fotografien, Pläne und Entwürfe
Satz und Gestaltung: Bureau Punktgrau
ISBN: 978-3982-4959-0-3
Urbanophil 12/2022
36 €