Zumindest wenn es nach einer Studie der FAZ geht, ist München die attraktivste Stadt Deutschlands und zieht die – von Richard Florida so berühmt gemachte – kreative Klasse an. Da für eine kreative Stadt – nach R. Florida – bekanntermaßen Toleranz, Technologie und Talent die wichtigen Faktoren oder wie es übertrieben in der Einführung heisst: “Das Dreigestirn der neuen Urbanität” (faz.net) sind, wurden 10 deutsche Städte dahingehend untersucht.

Und zunächst sind die Ergebnisse nicht ganz überraschend. München hat die meiste Technologie und auch das meiste Talent – Berlin hingegen die höchste Toleranz. Und zudem hat sich Berlin den Ruf als Haupstadt der Bobos (der “Bourgeois Bohemians”) erarbeitet, als Ort der “Galerien, Künstlerateliers und Clubs”. Dass Stuttgart auf Platz 2 der Wertung landet, überascht dann doch (zumindest den auf sich selbst konzentrierten Berliner). Als Begründung werden neben der Universität insbesondere die “stolzen Adressen” Daimler, Porsche oder Bosch, sowie die vielen Zulieferer mitangeführt.

Ökonomische Faktoren spielen also eine sehr wichtige Rolle bei der Untersuchung. Vielleicht liegt das Problem auch einfach daran, dass der Laie unter Kreativität eben zunächst Kunst, Kultur, etc. versteht. R. Florida bezieht sich auf die wissensintensiven Wirtschaftsbereiche – und dann ist dieses Ranking genau das, was man erwarten kann. Anders gesagt: “The Creative City” im floridanischen Sinne ist München, die kreative Stadt im kulturellen Sinne dürfte dann Berlin sein.