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Unser Blog für urbane Kultur. Stadtentwicklung, Mobilität, Baukultur, digitale Stadt, Kunst und mehr.


»Die Fassade« von Jan Büchsenschuß
Die Fassade ist der meist diskutierte Teil eines Gebäudes. Kein Wunder, ist sie doch dessen sichtbarstes Zeichen und schnell fällen wir ein Urteil. Doch wissen wir eigentlich genug über die Geschichte und Theorie der Fassade, um wirklich sehen zu können, von was und wem sie uns erzählt? Die Fassade, so schreibt Jan Büchsenschuß in seinem neuesten Buch, ist ein architektonisches Element, dass die Leute tadeln, weil sie es nur schwer lesen können. Von diesem Gedanken ausgehend bietet der Autor einen pointierten Einstieg in das Thema und zugleich eine Grundlage zum Neudenken der Fassade. In kurzen Essays nimmt Jan Büchsenschuß die...
Podiumsdiskussion: »Das Kollektiv« im Bücherbogen am Savignyplatz
Bücherbogen am Savignyplatz lädt uns und Das Kollektiv zu einer Buchpräsentation am 24. Februar ein! Über den Mythos des kollektiven Arbeitens in Architektur und Städtebau in der DDR sprechen ab 19:30 Uhr zwei der Autor*innen des Buches, Stephanie Herold (TU Berlin) und Harald Engler (IRS – Institut für raumbezogene Sozialforschung). Moderieren wird Jannik Noeske (IRS). Eine Möglichkeit, Fragen zu stellen. Aktuelle und historische. Nach den Ergebnissen des zugrundeliegenden Projekts zur gemeinschaftlichen Architekturproduktion in der DDR, aber auch danach, wie man selbst als Kollektiv gearbeitet hat und welche Ideen man aus den Erkenntnissen mitnehmen kann: für die Zukunft der DDR-Bauten, für...
Book Release am 9.2.23 »Recht auf Erbe in der Migrationsgesellschaft« von Gülsah Stapel
»Wenn es nicht in unserem Archiv erfasst ist, dann existiert es nicht.« Diese Aussage einer Archivarin in Star Wars Episode II erweist sich nicht nur im Film als wahr und unwahr zugleich, sondern auch und insbesondere im öffentlichen Raum der Stadt. Eines von vielen Beispielen dafür ist der unten gezeigte Garten von Remzi Karatas auf dem Hof des FHXB Friedrichshain-Kreuzberg Museums, dessen Geschichte Gülsah Stapel am 9. Februar bei der Vorstellung ihres Buchs »Recht auf Erbe in der Migrationsgesellschaft« gelesen hat. Über 120 Menschen lauschten der Autorin gebannt und beteiligten sich anschließend rege an der Diskussion zum »Recht auf Erbe...
Neu bei Urbanophil: »Das Kollektiv«
Im Schatten der Berliner Prestigebauten – ob Palast der Republik oder Kino International – entstanden in der DDR eine Reihe weit weniger beachtete, bei weitem aber nicht weniger markante Bauwerke der Ost- und Postmoderne. Der in Pastell getauchte Bowlingtreff Leipzig, die wundervolle Zitronenpresse in Gera, das historistisch ernste Fünfgiebelhaus in Rostock oder das Pumpspeicherwerk Hohenwarte: Bauten, die noch nicht in Gänze entdeckt worden sind und deren Baugeschichten auch Geschichten über das kollektive Arbeiten erzählen können. Das Kollektiv lädt ein zur architektonischen Entdeckungsreise, zeigt so manches Unbekanntes und blickt dabei hinter die Fassade auf die grundlegenden Prozesse der Architekturproduktion. Im Mittelpunkt des Buches steht der kaum greifbare Mythos des Architektenkollektivs, denn architektonische und städtebauliche...
OUT NOW! »Recht auf Erbe in der Migrationsgesellschaft« von Gülsah Stapel
Eine Fernsehwerkstatt in Berlin-Kreuzberg. Als die Stadtforscherin Gülsah Stapel mit dem türkischen Betreiber der Werkstatt ins Gespräch kam, tauschten sie Geschichten zu vergangenen Fernseherlebnissen aus. Das bunte, fiepende Testbild in der Nacht, Lieblingssendungen und wegweisende Nachrichten, die die ganze Familie gemeinsam schaute. Angeregt durch das Thema Fernsehen erinnerten sich beide noch an ganz andere Ereignisse und an Orte aus der Berliner Stadtgeschichte. Stapel erfuhr zum Beispiel, dass die Familie des Besitzers, die vor Jahrzehnten als Gastarbeiter*innen aus der Türkei nach Deutschland gezogen war, an zahlreichen politischen Demonstrationen teilgenommen hatte und welch ein wichtiger Ort der benachbarte Mariannenplatz in der Lebensgeschichte...
»Ansichten einer bescholtenen Stadt« Rezension zum Buch- und Ausstellungsprojekt von Christian Vittinghoff
Ein Kommentar von Gastautor Artemi Rashba. Die »Seelengeografie« einer Großstadt oder italienischer Espresso und Tusche auf Papier. Dem Buch- und Ausstellungsprojekt »Ansichten einer bescholtenen Stadt« des Künstlers Christian Vittinghoff liegt dessen gleichnamige Bilderserie über die fränkische Metropole Nürnberg zugrunde. Die Darstellungen werden begleitet von ausgewählten literarischen Beiträgen, die von Prosa bis Poesie und vom »Fränggisch« bis zum Hochdeutschen variieren. Eines haben alle Texte und Illustrationen jedoch gemeinsam. Sie alle verbindet das Thema: »Stadt… in der wir leben, die wir sehen, schön und hässlich, und die wir immer wieder neu entdecken.« Vittinghoffs ebenso neugierige wie kritische Betrachtung gilt urbanen Verhältnissen seiner...
SWZPLN – Schwarzpläne für alle!?
Schwarzplan von Tokyo. In drei Klicks erstellt mit swzpln.de © OpenStreetMaps Contributors. Schwarzpläne sind ein integraler Teil des Architektur- und Stadtplanungsstudiums, werden bei den meisten Wettbewerben gefordert und machen die Morphologie der Stadt schnell und einfach ablesbar. Zusätzlich haben sie einen hohen ästhetischen Wert. Trotz ihrer Omnipräsenz (zumindest im deutschsprachigen Raum) sind Schwarzpläne und andere Plandaten immer sehr schwer zu bekommen. Entweder sie sind sehr teuer, werden nur von offiziellen Ämtern ausgegeben oder, gerade für aus eurozentrischer Sicht weniger beachtete Orte, existieren sie gar nicht. Daher entwickelte ich die Webseite swzpln.de. Sie erstellt kostenlos Schwarzpläne und weitere Pläne. Dies alles...
Buchrezension: »Das Soziale-Orte-Konzept« von Jens Kersten, Claudia Neu und Berthold Vogel
In ihrem Buch »Das Soziale-Orte-Konzept. Zusammenhalt in einer vulnerablen Gesellschaft« entwickeln Jens Kersten, Claudia Neu und Berthold Vogel ihre Idee Sozialer Orte aus dem Jahr 2017 weiter und beziehen diese in einer Fallstudie auf aktuelle gesellschaftliche Notwendigkeiten. Neben den Auswirkungen der Coronapandemie sind dies vor allem veränderte Infrastrukturausstattungen sowie damit verbundene Begegnungsorte in ländlichen Räumen. Grundlage für die Weiterentwicklung des Konzepts Sozialer Orte ist das BMBF-Projekt »Das Soziale-Orte-Konzept. Neue Infrastrukturen für gesellschaftlichen Zusammenhalt«, das von 2017-2020 umgesetzt wurde und in den zwei Landkreisen Saalfeld-Rudolstadt (Thüringen) und Waldeck-Frankenberg (Hessen) erkundete, wie sich Vergemeinschaftung in vielfältigen (ländlichen) Räumen exemplarisch gestaltet. Dabei stellen...