Das Ende einer vierzehnjährigen Amtszeit erlaubt Inszenierungen wie diese zwei: Eine klappernde Marionettenfigur watschelt an Fäden geführt durch die Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch, während Berlins Ex-Senatsbaudirektorin, Regula Lüscher, durch das Gebäude führt. Sie hatte den Umbau begleitet. Beiden gemein, wenngleich unauffällig: der rotblonde Schopf, die blau-graue Kleidung. Visuell stärker wirkt die Szene am Golda-Meir-Steg. Dessen ockergelbes und in Nahaufnahme zu erkennendes, fein gegliedertes Stahlgeländer grüßt im Hintergrund aus der Europacity, während Lüscher ihren Werkschaufilm „Bauen für Menschen“ anmoderiert – ein Abschiedsgruß im farblich perfekt abgestimmten Mantel. Die Architektin mit dem scharfen Sinn fürs Detail (sie betonte immer die erste Silbe des Worts) leitete Berlins Senatsbaudirektion unter fünf verschiedenen Stadtentwicklungs-Senatoren und -Senatorinnen: Ingeborg Junge-Reyer (SPD), Michael Müller (SPD), Andreas Geisel (SPD), Katrin Lompscher (Linke) und Sebastian Scheel (Linke). Seit dem Sommer befindet sie sich im Ruhestand. Der „goldene“ Steg, zum Zeitpunkt der Dreharbeiten noch nicht intakt, ist seit Mitte Dezember passierbar! Damit wird der Zugang zur Europacity, eines der zahlreichen Lüscherwerke (eine fotografische Werkschau am Fehrbelliner Platz zeigt 140 Projekte), direkt aus Mitte möglich (Chaussestraße, Scharnhorststraße, Kieler Eck). Noch unterm Weihnachtsbaum, weil vor vier Tagen in den Medien berichtet, erfährt Berlin sogar, wer Regula Lüscher folgen wird: Es ist die Berliner Architektin Petra Kahlfeldt. Und (soviel Platz muss in Tür Nr. 24 eines Adventskalenders sein): Senator für Stadtentwicklung wird erneut Andreas Geisel (immer noch SPD).