Adventskalender 2021 Türchen 23 Jahnsportpark Prenzlauer Berg

Das Logo der Special Olympic World Games, die im Juni 2023 in Berlin ausgetragen werden, zeigt das Brandenburger Tor und den Fernsehturm. Das Cantianstadion in Prenzlauer Berg hat es nicht mit auf das Logo geschafft. Dabei hätten die Spiele für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung ursprünglich genau dort stattfinden sollen: in einem geplanten Stadion-Neubau im Osten des Mauerparks, mitten im neu gestalteten Inklusionspark. Weder ist das Stadion gebaut, noch der Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark umgestaltet. Also verpasst Berlin übernächstes Jahr einen Meilenstein in der Sportgeschichte. Ein anderer Meilenstein wurde erreicht, einer, der auf der stadtplanerischen Ebene liegt. Einer, der die Ertüchtigung von Senatsplanung betroffener Stadtteilbewohnerschaft bezeugt. Das Werkstattverfahren zur Zukunft des Jahnsportparks, erstritten durch eine Bürgerinitiative, hat im Herbst drei Entwürfe hervorgebracht. Im ersten wird das Stadion umgebaut, im zweiten wird es abgerissen und neugebaut, im dritten bleibt es stehen und wird über eine Fußgängerbrücke mit einem zweiten Stadion verbunden. Es könnte genau dort gebaut werden, wo – wie schon im vorangegangenen Winter – das Veranstaltungszelt des Rheinländischen Figurentheaters residiert. Grüffelo, Hotzenplotz und Petterson würden Platz machen müssen, käme das gigantische Zwillingsstadion in die Welt. Dass über die Entwürfe weder vor noch nach der Wahl eine Entscheidung gefallen ist, enttäuscht die Akteure in der Initiative, denn sie wurde ihnen zweimal versprochen. Ob der befürchtete Abriss der silhouette-fähigen ostmodernen, 1987 errichteten Sportanlage (Flutlichttürme, Glasfassaden, Tribünendach) kommt, wird nun doch erst im Oktober 2022 beantwortet. Außerdem werden die Planungen für Stadion und Park fortan auseinander gerissen. So wird der Inklusionspark erst in der nächsten (also der nächsten!) Legislaturperiode gebaut. Sieht ganz danach aus, als blickte der Senat wieder auf Meilensteine.